Rezension

Lehrreich und unterhaltsam

Berlin 1936 - Oliver Hilmes

Berlin 1936
von Oliver Hilmes

Bewertet mit 4.5 Sternen

Berlin 1936 ist Geschichte in Anekdoten erzählt. Das Sachbuch erzählt die Geschichte der Olympischen Spiele in Berlin unter Hitler. Es zeigt die Propaganda und den wahnwitzigen Kontrast zwischen den Bildern, die dem Ausland geboten wurden und der Realität.

 

 

Tag für Tag berichtet Hilmes in kurzen Episoden über die Spiele. Dabei baut er Presse, persönliche Berichte und die Bilder, die vom Fernsehen gezeigt wurden mit ein. Nicht nur die große Geschichte wird erzählt, sondern auch viele persönliche Schicksale, was die Geschichte sehr greifbar macht. Ich habe enorm viel gelernt und begriffen, als ich dieses Buch gelesen habe.

 

Zugleich schreibt Hilmes sehr unterhaltsam. Ein wunderbar ironischer Humor durchbricht die Ernsthaftigkeit der Erzählung und die skurrilen Personen (und Hitler nicht der geringste unter ihnen) reizen zum Schmunzeln. Nie verliert dabei Hilmes aus den Augen, welche Zeit er gerade porträtiert, dass es die bösartigste Phase der deutschen Geschichte war.

 

Ein winziger Haken war für mich, dass er zwischendurch vergisst, deutlich zu machen, was Vermutung ist. Meistens ist es durch die Formulierung klar, aber manchmal vergisst er es.

 

Abschließend muss ich auch den umfangreichen Anhang loben mit zahlreichen Quellen und Anmerkungen.

 

Fazit: Ein tollen Sachbuch, das sich liest wie ein Roman und Geschichte viel greifbarer macht als der Schulunterricht. Hut ab vor Hilmes, der den schmalen Grad zwischen Humor und Verharmlosung nie überschreitet.