Rezension

Leichter Wohlfühlroman in einem charmanten kleinen Dorf

Die kleine Dorfbäckerei -

Die kleine Dorfbäckerei
von Tilly Tennant

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einem schicksalhaften Ereignis hat Millie beschlossen, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und einen Neuanfang zu wagen. Sie verkauft alles und zieht in das kleine Dorf Honeybourne, wo sie die alte Bäckerei gekauft hat. Allerdings hat sie sich das Objekt vorher nicht angeschaut und auch kein Gutachten erstellen lassen. Als sie dort ankommt stellt sie fest, dass der Zustand schlechter ist, als sie erwartet hat. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser und alles ist lange verlassen und dick eingestaubt. Da gibt es viel zu tun, um die Bäckerei so herzurichten, dass sie dort leben und vor allem auch backen kann. Doch Millie hat sich in den Kopf gesetzt, die Bäckerei wieder zu eröffnen und nimmt die Herausforderung an.

Wie es in kleinen Dörfern so ist, sucht die Dorfgemeinschaft den Kontakt zu dem Neuzugang. So lernt Millie Jasmine, Rich und Dylan kennen und weitere nette Nachbarn.
Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt in dem kleinen Dorf waren schön dargestellt, wozu auch der übliche Klatsch und Tratsch gehört.
Jasmine, die freiberuflich kleine Kunstwerke herstellt, baut schnell einen guten Kontakt zu Millie auf und sucht auch deren Freundschaft. Rich steht Millie etwas skeptisch gegenüber. Dylan, Jasmines Bruder, hat im Dorf den Ruf eines Schürzenjägers und auch er sucht schnell den Kontakt zu Millie. Doch Millie wehrt zu enge Kontakte zunächst ab, so sehr sie es auch genießt, von Dylan umschwärmt zu werden.
Dann taucht plötzlich jemand in Honeybourne auf, dem Millie nie mehr begegnen wollte und alles könnte erneut anders werden.

Nachdem man die wichtigsten Figuren kennengelernt hat, wird schnell klar, dass Millie in ihrer Vergangenheit ein Geheimnis zurückgelassen hat. Was das genau ist, das sie dazu brachte, ihr Zuhause aufzugeben und in Honeybourne einen Neuanfang zu wagen, wird zunächst immer nur angedeutet und man erfährt erst ziemlich spät die komplette Geschichte. Die wird dann von einigen Figuren teilweise etwas zu sehr aufgebauscht.
Die Geschichte führt auch zu einem Streit zwischen Jasmine und Rich, im Verlauf dessen, Rich etwas unüberlegt handelt. Das passte aus meiner Sicht auch nicht so ganz.

Die Renovierung der alten Bäckerei kostet eine Menge Geld, das Millie nicht hat. Zögerlich nimmt sie schließlich die Hilfe von einigen Dorfbewohnern an, die Arbeiten für sie ausführen. Auch Dylan nutzt diese Gelegenheit, Millie näher zu kommen und führt Renovierungsarbeiten aus. Etwas Geld verdienen kann Millie sich, in dem Jasmine ihr eine Möglichkeit eröffnet auf Märkten selbsthergestellte Seifen und Cremes zu verkaufen. Woher Millie die Fähigkeit hat, solche Dinge herzustellen, wird nicht ganz klar.
Auch diverse Kräutermischungen als Tees stellt Millie her und es wird der Eindruck erweckt, sie agiere wie eine Art „Kräuterhexe“. Auch das war etwas überzogen und passte nicht so ganz.
Gebacken wird dagegen noch relativ wenig in der alten Bäckerei.

Wie ja auch schon der Klappentext verrät, bahnt sich zwischen Millie und Dylan eine Liebesgeschichte an. Das war in der Handlung trotz Millies anfänglicher Abwehr auch schnell erkennbar. Die Entwicklung ist zögerlich und mir hat ein bisschen die Romantik gefehlt aber der Ausgang ist dann auch leicht vorhersehbar.

„Die kleine Dorfbäckerei“ ist ein leichter Wohlfühlroman über Vergangenheitsbewältigung, Neuanfänge und die Liebe.
Ein lockerer Schreibstil, facettenreiche Figuren und eine charmante Geschichte machen ihn zur unterhaltsamen Lektüre in der auch der Humor nicht fehlt!

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

 

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