Rezension

Leider keine leichte und lockere Sommerlektüre wie ich es erhofft habe

Kieselsommer - Anika Beer

Kieselsommer
von Anika Beer

Bewertet mit 2.5 Sternen

Meine Meinung:

Als ich das Cover gesehen habe, dachte ich direkt ich würde hier auf eine lockere und leichte Sommergeschichte stoßen und auch der Klappentext war in jeder Hinsicht vielversprechend. Doch leider muss ich sagen, dass es für mich ganz und gar keine lockere Sommerlektüre war.

Aber zuerst einmal zum Cover. Es ist sehr einfach und sommerlich gehalten, man sieht zwei Mädchen im Wasser liegen und oben am Rand spiegeln sich die Bäume im Wasser. In der Mitte ist der Buchtitel angebildet, etwas darüber der Name der Autorin. Das Cover an sich finde ich soweit eigentlich ganz schön, da es schon sehr sommerlich aussieht, allerdings finde ich die Mädchen ein wenig seltsam mit in das Cover eingebracht bzw. eingearbeitet, das stört mich aber auch nicht weiter großartig. Bis zu dieser Stelle ist auch alles super, denn auch der Schreibstil gefiel mir sehr gut, er war locker und leicht, sodass sich das Buch relativ schnell lesen lässt. Dadurch konnte man sich auch die Umgebung des Spreewalds sehr gut vorstellen und ich würde jetzt am liebsten selber dort hin reisen und dort Urlaub machen.

Jetzt kommt aber der Haken für mich: die Handlung und die Protagonisten. Mit den Protagonisten konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden, man erfuhr auch einfach zu wenig über die beiden Mädchen. Generell hatte ich aber auch einfach das Gefühl, dass die beiden unnahbar waren, wobei ich sagen muss, dass ich Tilda in der Hinsicht sogar noch sympathischer fand, da man ihre Handlungen nachvollziehen konnte. Im Endeffekt weiß ich dadurch nur, dass Ella schüchtern und sehr emotional ist und Tilda sehr selbstbewusst und taff. Es fehlte den Charakteren vor allem an Tiefe, sie waren einfach da so wie sie eben sind und das wars. Nach einiger Zeit gingen mir beide auch ziemlich auf die Nerven, sie haben sich schon beide gegenseitig nach knapp 100 Seiten angelogen und hatten auch nicht den Mut es der jeweils anderen zu beichten. Außerdem ging mir Ella auch ziemlich auf den Geist, da sie meiner Meinung nach viel zu oft geweint hat und dann manchmal auch noch wegen Kleinigkeiten, die nicht einmal so schlimm waren. Generell nervte mich an ihr, dass sie auch irgendwelchen Horoskopen glauben schenkt und nur weil dort dann nichts gutes drin steht, sie direkt davon ausgeht, dass es dann auch so sein wird. Mit Mats konnte ich mich auch nicht wirklich anfreunden, da er noch oberflächlicher beschrieben war als die beiden Mädchen. Bei ihm erfuhr man lediglich, dass er sehr gut zeichen kann und dass seine Eltern im ewigen Streit leben.

Die Handlung war mir leider auch zu flach. Die Geschichte plätscherte so vor sich hin, dann kamen mal zwischendurch ein paar Eifersuchtsszenen, dann verschwand etwas und am Ende gab es dann Versöhnung. Auch die Entwicklung Liebesgeschichte ging für mich ein wenig zu schnell voran. Ella wünscht sich von einem Glühwürmchen, dass sie die wahre Liebe findet, lässt absichtlich die Verandatür auf und am nächsten Tag ist Mats dann auch schon da und ein paar Seiten später sind die beiden dann schon Hals über Kopf ineinander verliebt. Für mich war das leider etwas zu schnell, klar das Buch hat nur etwas über 300 Seiten, aber ein paar Seiten mehr hätten an dieser Stelle nicht geschadet. Einen kleinen Pluspunkt gibt es hier aber noch, denn an manchen Stellen musste ich echt schmunzeln, denn die Sprüche die Tilda und Mats ausgetauscht haben waren doch schon mal ganz witzig.

Nichtsdestrotrotz muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte nicht wirklich packen konnte und ich mir mehr darunter vorgestellt hätte. Liegt vielleicht auch daran, dass ich schon ein wenig aus dem Alter solcher Geschichten raus bin, ich denke es ist eher etwas für jüngere Leser.

 

Fazit:

Leider keine leichte und lockere Sommergeschichte, wie ich es mir erhofft habe. Dennoch gab es ein paar schöne Seiten an diesem Buch, sodass ich diesem schlussendlich lieb gemeinte 2,5/5 Sternen gebe.