Rezension

Leider teils nicht nachvollziehbar

Die Totengräberin - Sabine Thiesler

Die Totengräberin
von Sabine Thiesler

Bewertet mit 3 Sternen

Auch der dritte Roman von Sabine Thiesler spielt wieder zu einem Großteil in der Toskana. Und wieder geht es um Mord. Dieses Mal geht es um eine Frau, die psychisch krank ist und ihren Mann umbringt, seinen Tod jedoch verdrängt.

Direkt zu Beginn des Romans wird der Leser mit dem Mord und der Vertuschung desselben konfrontiert. Zu diesem Zeitpunkt glaubt man noch, dass die Mörderin noch recht gewitzt ist, da sie den Mord gut vorbereitet hat und auch einen guten Plan hat ihn zu vertuschen. Aber zunehmend treten allerlei Ungereimtheiten auf, man denkt sich einfach, dass die Handlungen von Magda ziemlich unüberlegt und dumm seien, bis schließlich spätestens im zweiten Teil des Buches klar wird, dass die Frau ziemlich gestört ist und vieles einfach verdrängt.
Meiner Ansicht nach passte das Ganze leider nicht so richtig zusammen. Zum einen ist sie noch so helle und legt sich einen genauen Plan zurecht, auf der anderen Seite versucht sie alles zu verdrängen. Auch das Verhalten von Lukas, dem Bruder ihres getöteten Mannes, den sie nun für ihren Mann hält, konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. So blind vor Liebe kann er nicht gewesen sein, wenn er sogar noch in Erwägung zog, ein gutes Filmengagement anzunehmen und Magda dafür fallen zu lassen. Warum hat er diesen ganzen Wahnsinn also so lange mitgemacht? Und warum ist er nicht sofort zur Polizeit gegangen, als er verstand, dass sein Bruder tot war?
Für mich einfach alles nicht nachvollziehbar.
Eigentlich schade, denn ansonsten hat das Buch wirklich Spaß gemacht zu lesen. Sabine Thiesler beschreibt ihre Charaktere wirklich sehr authentisch, so dass man sie sich leicht vorstellen kann. Auch die Umgebung der Toskana weiß sie lebendig werden zu lassen. Umso trauriger, dass es dieses Mal an der Story haperte.