Rezension

Lena hat mir zu viele Schwachstellen

Homo Lupus -

Homo Lupus
von Thomas Kiehl

Bewertet mit 3 Sternen

Die Wolfsfrau

Der Aziz-Clan plant einen Anschlag, der unbedingt verhindert werden muss. Kann die Verhaltensbiologin Lena Bondroit die kriminellen Machenschaften dieses gefährlichen Clans stoppen? Die Verhaltensbiologin erforscht, wie Wölfe miteinander kommunizieren. Der Verfassungsschutz erhofft sich durch ihr Wissen Einblick in das Familiensystem des Clans zu erlangen. Können ihre Kenntnisse über die Rudel-Organisation der Wölfe dabei helfen, das Familiensystem von Clans zu verstehen? 

Zur gleichen Zeit kämpft die neue Partei "Neue bürgerliche Mitte" mit ihrem Kanzlerkandidaten Jan Berger um einen Wahlsieg. Seine einflussreichen Freunde setzen alles daran, dass er die Wahl gewinnt. Wahlmanipulation, Börsencrash, jedes Mittel ist recht.

Keiner der Protagonisten in diesem Buch war mir wirklich sympathisch. Das Buch spielt in der nicht allzu fernen Zukunft. Die Banken- und Corona-Krise ist vorüber, die Neue bürgerliche Mitte hat aus dem Stand 15 % geschafft. Die Partei möchte ihren Vorsprung weiter ausbauen und die Macht mit ihrem Kanzlerkandidat Berger endgültig an sich reißen. Die NbM und ihre Mitglieder waren durchwegs unerträglich.

Lena ist Verhaltensforscherin im Gebiet der Ethologie, der vergleichenden Verhaltensforschung. Im Moment bezieht sich ihr neuestes Projekt auf Wölfe, ihr Rollenverhalten, die Hierarchie und die Hackordnung in einem Rudel. Ich hätte mir mehr Informationen über die Wolfsforschung gewünscht. Lena bringt ständig wider besseres Wissen sich und ihre Familie in Gefahr. Das war wohl der Hauptgrund, warum mich das Buch nicht richtig fesseln konnte. Gelungen war der Aufbau der Kapitel, deren Anordnung vom Tag der Wahl bestimmt wurde. Jedem Kapitel war die noch verbliebenen Tage bis zu Wahl vorangestellt, ein spannender Countdown. Der Politthriller hat durch die Wolfsforschung ein paar interessante Informationen geliefert, aber ich habe deutlich mehr erwartet. Das Buch konnte mich nicht wirklich packen oder gar begeistern.