Rezension

Lesenswerter Ostpreußenroman mit autobiogr.Zügen: A.Surminskis "Jokehnen"

Jokehnen - Arno Surminski

Jokehnen
von Arno Surminski

Bewertet mit 5 Sternen

Jokehnen, Kudenow, Polninken... diese zunächst vielleicht ein wenig merkwürdig anmutenden Titel stellen die Namen fiktiver ostpreußischer Ortschaften dar.

Der Autor war im Versicherungswesen tätig und schrieb darüber etliche Fachbücher. Glücklicherweise wandte er sich jedoch auch der Belletristik zu und schuf so eine Reihe zeitmäßig in etwa aneinander anschließenden, aber unabhängig voneinander verständlichen Romanen mit jeweils wechselnden Protagonisten, die aber immer so ungefähr das Alter aufweisen, in dem Herr Surminski zur Zeit der Handlung selbst gewesen sein müsste. Hier haben wir es mit dem ersten Buch zu tun, das auch recht ansprechend mit Armin Müller-Stahl und Ursela Monn als den Eltern des kleinen Hermann Steputat verfilmt wurde. Surminskis Stil ist leicht lesbar, deutlich, jedoch nie ins klischeehafte oder sensationshäscherische abgleitend. Eine interessante Lektüre - ganz besonders vielleicht für Leute, die die Zeit selbst - möglicherweise sogar noch in Ostpreußen - miterlebt haben oder die von solchen Menschen abstammen und gern einmal aus anderer Quelle etwas mehr darüber erfahren möchten.