Rezension

Lesevergnügen pur

Die Walfängerin - Ines Thorn

Die Walfängerin
von Ines Thorn

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: Eine Frau und das wilde Meer... Sylt im 18. Jahrhundert: Die junge Maren lebt als Tochter eines Fischers in Rantum. Ihre Zukunft liegt klar vor ihr: Sie wird Thies Heinen heiraten, mit dem sie aufgewachsen ist. Doch plötzlich hält der mächtigste Mann der Insel um ihre Hand an: Kapitän Rune Boys. Maren wagt das Undenkbare. Sie lehnt ab. Als ihre Familie jedoch nach einem Sturm finanziell ruiniert ist, muss sie ausgerechnet Boys um Hilfe bitten. Er macht ihr einen ungeheuerlichen Vorschlag: Sie soll mit ihm auf Walfang gehen, danach seien alle Schulden beglichen. Eine große, schicksalhafte Liebesgeschichte vor historischer Sylt-Kulisse. Von einer Meisterin des historischen Romans.

Rantum auf Sylt 1774. Maren, die sechszehnjährige Tochter des Heringsfischers Klaas  und seiner Frau Finja lebt in sehr ärmlichen Verhältnissen. Als einzige Tochter des Ehepaares wächst sie zu einem stolzen Friesenmädchen heran, das sich in den jungen Thies verliebt, der ihre Zuneigung erwidert. Sie hofft, dass beim alljährlichen Biike-Brennen, was traditionell im Februar stattfindet um den Winter auszutreiben, Thies ihre Verlobung öffentlich machen wird. Doch es kommt anders, da der sehr einflussreiche und materiell gut gestellte Kapitän Rune Boys aus Keitum ihr einen Heiratsantrag macht, den sie ablehnt, da sie nur einen Mann aus Liebe heiraten will und das ist Thies.

Als kurz vor der Hochzeit mit Thies eine schwere Sturmflut über Sylt wütet und ihre Familie fast ihr gesamtes Hab und Gut verliert, sucht Maren Rune Boys auf und bittet ihn um einen Kredit für ihre Familie. Er gewährt ihr den Kredit, an den jedoch auch Bedingungen geknüpft sind,  wird sie trotzdem Thies Heiraten können, wird sie die Bedingungen erfüllen können…

Der Autorin ist mit diesem Roman einen sehr spannendes, historisches sehr gut recherchiertes Buch gelungen, was den Leser von der ersten Seite bis zur letzten Seite spannend und fesselnd unterhält, sehr gut erklärt, auch die damaligen Bezeichnungen die heute noch an den nordfriesischen Küsten gebraucht werden. Iris Thorn nimmt den Leser mit in die raue Wirklichkeit des 18.Jahrhunderts, als viele Männer auf Sylt direkt nach dem Biike-Brennen auf Walfängerin oder Handelsschiffen anheuern mussten, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Die Frauen, teilweise monatelang allein, lebten zur damaligen Zeit mehr schlecht als recht, hatten mit vielen Entbehrungen zu kämpfen und litten, wenn die Männer nicht zurückkamen, bitterste Not.

Die Charaktere haben alle ihr eigenes Charisma, sie wirken sehr authentisch. Die Protagonistin des Buches Maren ist zu Beginn eher eine Rebellin, stur und eigensinnig, wandelt sich dann  ringt dem Leser Respekt ab für ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Der Protagonist  Kapitän Rune Boys ist ein verantwortungsvoller Mann, der unendlich viel  Geduld mit Maren beweist, ein Mann mit einer rauen Schale und einem weichen Kern.

Das Buch ist eine wunderschöne Geschichte mit einem happy-end und man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.