Rezension

Liebe Mrs. Bird,

Liebe Mrs. Bird - A. J. Pearce

Liebe Mrs. Bird
von A. J. Pearce

Bewertet mit 4 Sternen

so beginnen die Briefe, die von Leserinnen an die „Woman‘s Friend“ geschickt werden, um in der Kummerkastenecke oder persönlich per Rückumschlag beantwortet zu werden. Emmeline Lark arbeitet als Sekretärin für Mrs. Bird, die die meisten dieser Briefe nicht mal ansieht, nämlich immer dann, wenn sie Themen der Tabuliste beinhalten – und das sind leider die meisten Briefe. Doch Emmeline kann nicht länger wegsehen und beginnt, auf eigene Faust Briefe zu beantworten. Gleichzeitig versucht sie, ihr Leben im zerbombten London zu Kriegszeiten zu bewältigen, was von Tag zu Tag schwieriger wird.

Liebe Mrs. Bird spielt zu Kriegszeiten in London und bietet einen schönen Einblick in eine wirklich finstere Zeit. Fast täglich sind die Einwohner Londons Angriffen der deutschen Luftwaffe ausgesetzt. Emmeline arbeitet neben ihrer Tätigkeit bei der Zeitung noch als Freiwillige bei der Feuerwehr, weshalb man als Leser einen noch tieferen Einblick in die Zerstörung der Stadt bekommt. Das hat mir gut gefallen.

Auch Emmys Umgang mit den Briefen, die für Mrs. Bird selbst zu unanständig sind, um sie zu beantworten, hat mir gefallen. Jedes wirkliche Problem wurde von der alten Dame abgelehnt, die sich mit Liebesdingen und törichten Frauen nicht beschäftigen möchte. Emmy hat sich ihrer angenommen und ihnen Mut gemacht, das mochte ich sehr.

Insgesamt ist das Buch eine sehr schön geschriebene Geschichte über Menschen in einer extrem schlimmen Zeit. Mir haben Emmy, Bunty und alle anderen sehr gut gefallen und ich begleitete sie gerne durch diese dunkle Zeit – wobei mir hier besonders gefallen hat, wie sie sich alle nicht den Mut nehmen ließen, auch wenn man jederzeit mit Bombenangriffen rechnen musste. Starke Frauen in einer grausamen Zeit! Gut!