Rezension

Liebe, Philosophie und Politik

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins - Milan Kundera

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
von Milan Kundera

Bewertet mit 4 Sternen

Tomas ist ein anerkannter Gehirnchirug in Prag, hat eine steile Karriere hinter sich, eine geschiedene Ehe aus der ein Sohn hervorgegangen ist - und ist eigentlich ein großer Egomane mit zahlreich wechselnden Liebschaften. Doch dann trifft er eines Tages auf die bezaubernde Serviererin Teresa, die ihm irgendwie den Kopf verdreht. Teresa liebt Tomas aufrichtig, er trifft sich jedoch weiterhin mit seinen Geliebten, was für Teresa immer mehr zusetzt. Als der Prager Frühling niedergeschlagen wird, fliehen die beiden in die Schweiz. Dort hoffen sie auf einen Neustart - sowohl beruflich als auch für ihre Beziehung. Als aber auch Tomas' Geliebte Sabina in die Schweiz flüchtet und sich die Erlebnisse zu wiederholen scheinen, reist Teresa alleine zurück nach Prag. Erst da merkt Tomas, wie viel ihm an Teresa liegt...

Bevor ich die Geschichte um Tomas und Teresa gelesen habe, hatte ich eigentlich keine wirkliche Vorstellung, was hinter diesem Buchtitel stecken würde. Ich hatte mir irgendetwas hochphilosophisches vorgestellt und war deshalb leicht irritiert eine zunächst so schlicht wirkende Liebesgeschichte zu finden. Doch "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" ist keine kitschige Lovestory! Denn Milan Kundera lässt durch den Erzähler immer wieder philosophiosche einfließen, die die Handlung gekonnt unterstreichen und dabei ganz natürlich und verständlich geschildert sind. Und natürlich spielt auch die Politik eine wichtige Rolle. Welche Rolle hat der Prager Frühling auf die Charaktere und ihr Leben? Wie gehen sie mit der Diktatur um, in der sie Leben? Und welchen Einfluss hat die unerträgliche Leichtigkeit des Seins in der Schweiz auf Teresa und Tomas? Mich hat die Geschichte deshalb sehr gefesselt und begeistert! Und ich kann sie euch wirklich nur ans Herz legen!

Kommentare

Naibenak kommentierte am 04. Dezember 2014 um 10:17

Für mich war es eher anders herum: ich hatte mich vorher nicht schlau gemacht und deshalb nicht mit so viel Philosophie in dem Roman gerechnet ;-) ...aber: auch ich bin ein Fan dieses Buches!!!! :-)