Rezension

Liebe und Wahnsinn

Der Zorn des Lammes - Johannes Groschupf

Der Zorn des Lammes
von Johannes Groschupf

Klappentext:
Jazz und Milan. Zwei junge Menschen in Berlin. Zwei Geschichten. Zwei Perspektiven. Die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Jazz kennt Milan, den etwas seltsamen Tellerwäscher aus der Kantine des Tagesspiegel, nur ganz flüchtig. Doch für Milan ist Jazz alles. »In jeder Nacht sitze ich hier und schreibe an sie. An sie, deren Namen ich nicht einmal kenne. Du bist schön wie der Mond.« Milan ist besessen von Jazz und schleicht sich nach und nach in ihr Leben …

Der Autor:
Johannes Groschupf, 1963 in Braunschweig geboren, studierte Germanistik, Publizistik und Amerikanistik. Heute lebt er als freier Journalist in Berlin und schreibt für DIE ZEIT, die FAZ, den Tagesspiegel, die Berliner Zeitung u. a. Er hat bereits zwei Romane für Erwachsene veröffentlicht und erhielt 1999 den Robert-Geisendörfer-Preis für das NDR-Feature »Der Absturz«. 2013 erschien sein vielbeachteter erster Roman für Jugendliche: »Lost Places«.

Meine Meinung:
Jazz, eigentlich Jasmin, 18 Jahre jung, sucht sich in Berlin eine Wohnung, um im Herbst ein Praktikum beim Tagesspiegel zu beginnen.
Sie trägt eine Schuld mit sich, die ihr auch in die neue Stadt folgt. Doch damit nicht genug. Jazz sieht immer wieder einen Mann, mit dem sie im Bus fährt, und plötzlich arbeitet er in der Kantine der Zeitung.
Er hat einen Job als Tellerwäscher bekommen, um Jazz nahe zu sein, denn er ist sich sicher, dass die beiden zusammen gehören. Komme, was wolle . . .

Die Geschichte beginnt leise und langsam, wechselt sich aus der Sicht von Jazz und Milan ab. Jazz ist ein schüchternes Mädchen, das endlich leben und sich von den Eltern abnabeln möchte. Milan ist schwer gestört und drängt sich in ihr Leben, dabei ist ihm jedes Mittel recht.
Mit viel Intensität hat Johannes Groschupf zwei realistische Charaktere geschaffen. Man leidet förmlich mit Jazz mit und befindet sich im wirren Kopf von Milan.

Das Buch geht unter die Haut und ans Nervenkostüm, so leicht wird man es nicht vergessen.

Was es mit dem Titel des Romans auf sich hat, wird nach und nach klar.
Eine nervenaufreibende Geschichte, die in der Hauptstadt spielt und den Leser auf jeder Seite fesselt.