Rezension

Liebe zur Selbstliebe

Guy's Girl -

Guy's Girl
von Emma V.R. Noyes

Das Cover gefällt mir sehr gut, obwohl es nicht allzu viel verrät über die Thematik mit der wir es hier zu tun haben. Auch der Titel wird erst etwas später im Buch klar. Ich bin zu Beginn der Geschichte sehr gut voran gekommen, die beiden Hauptprotagonisten konnten mich schnell fesseln und bildeten für mich ein sehr gutes Wechselspiel. Vor allem die beiden Sichtweisen auf sich selbst und dann aus den Augen der anderen Personen wurden sehr gut dargestellt.

Ginnys Hauptthema ist das Essen und ihre Gedanken kreisen immer wieder darum. Ihre Essstörung wird sehr einfühlsam und vor allem nachvollziehbar dargestellt. Stück für Stück schreitet sie voran und die Beweggründe dazu sind erschreckend realistisch. Ihr entgegen gesetzt sind Adrians Gedanken und seine Sicht auf Ginny, die einen beim Lesen dauern wünschen lassen: "Sag es ihr!" Aber auch Adrian ist in seinen eigenen Gedanken gefangen, die ihm die Möglichkeit versperren mit seinen Gefühlen offen umzugehen. Hier habe ich jedoch ein kleines Sternchen abgezogen, weil ich die Gefühle von Adrian einfach nicht so gut nachvollziehen konnte wie Ginnys Gedankenwelt.

Die Beiden kreisen immer wieder umeinander, aber bekommen die Brücke zueinander nicht geschlagen. Ich fand das eindrücklich dargestellt und im laufe des Buches wird immer deutlicher, dass Beide sich erst selbst lieben müssen bevor sie dem anderen ihre Liebe schenken können auch wenn sie immer unterstützend füreinander da sind. Vor allem Ginny, deren Essstörung irgendwann nichtmehr verbergbar ist, muss einen drastischen Einschnitt in ihrem Leben erleiden und wächst daran. Hier wird auch sehr gut dargestellt, wie viel Menschen um einen herum helfen können, aber auch wo deren Grenzen sind.

Mich hat das Buch insgesamt bewegt und obwohl es eine Liebesgeschichte war, war es auch ein Plädoyer dafür sich selbst anzunehmen und sich nicht zu schämen, um Hilfe zu bitten in Ginnys Fall oder auch Mal etwas zu wagen in Adirans.