Rezension

Liebe zur Sprache

Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte - Ralf Isau

Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte
von Ralf Isau

Bewertet mit 4 Sternen

Pala ist ein bezauberndes Kinderbuch für junge und ältere Leseratten. Es fiel mir zu Beginn nicht ganz leicht, mich auf den zyklischen Erzählstil und die eher langsam einsetzende Handlung einzulassen, doch letztendlich überzeugten mich die tollen Wortschöpfungen und starken Bilder.

 

In der Stadt der Dichter und Reder, Silencia, geht Seltsames vor. Die Menschen verlieren ihre Sprache! Die kleine Wortakrobatin Pala scheint als einzige die Tragweite des Geschehens zu begreifen, doch was kann sie tun?

 

Ich glaube das Beste an diesem Roman waren die Wortspiele. Schließlich habe auch ich ein solides „Mundwerk“ erlernt. Und so ein „Nuschel“ kann wirklich niedlich sein. Man merkt, wie viel Liebe Isau in die Erzählung gesteckt hat. Zunächst einmal baut sich die Geschichte tatsächlich um einen Sonettkranz auf. Zudem ist Silencia eine eigene kleine Welt, die durch viele Kleinigkeiten real wird. Allerdings hatte Pala für ein Kinderbuch deutliche Längen und mit Gedichten kann ich leider nicht allzu viel anfangen.

 

Ein wenig erinnert Pala tatsächlich an Michael Endes Momo – sowohl die Protagonistin als auch der zentrale Konflikt zeigen deutliche Parallelen. Allerdings störte mich das nicht übermäßig, da die Sprache in Pala doch deutlich im Mittelpunkt steht.

 

Fazit: Pala ist ein wortverliebtes Kinderbuch, das zum Schluss auch richtig spannend wird. Allerdings braucht es doch ein wenig Geduld und konnte mich nicht völlig in seinen Bann schlagen.