Rezension

Lieber für immer als lebenslänglich

Lieber für immer als lebenslänglich - Kristan Higgins

Lieber für immer als lebenslänglich
von Kristan Higgins

Bewertet mit 3 Sternen

Es ist mein erster Roman dieser Autorin gewesen und nach all den Lobeshymnen der Fans war ich natürlich sehr gespannt.

Eine Kleinstadtidylle und merkwürdige Familienmitglieder, dazu eine verworrene Liebesgeschichte – das sind die drei Zutaten dieses Romans aus der Feder von Kristan Higgins.

Was ich erwartet habe war ein absolutes Lesehighlight, wenn man den durchweg 4 – 5 Sterne-Rezensionen Glauben schenken darf.

Was habe ich bekommen? Bekommen habe ich einen Liebesroman mit einem – logischerweise – vorhersehbaren Ende, nämlich dem Happy End. Aber auch auf dem Weg zum eigentlichen Ende gab es keine großen Überraschungen in der Story.

Faith scheint auf den ersten Blick eine taffe Frau zu sein, die auch ohne Modellmaße (zum Glück) ihren Mann steht und damit ihren Weg geht. Allerdings ging es mir doch ein wenig auf die Nerven, wie sie immer wieder auf die falschen Männer hineinfällt, scheinbar nicht lernfähig ist. Auf der einen Seite auf Grund ihrer Erfahrungen nachvollziehbar, auf der anderen Seite aber doch zu übertrieben. Auch ihre Suche nach der „perfekten“ Frau für ihren Vater ging mir irgendwann doch gegen den Strich und war nicht mehr witzig.

Auf Grund der Beschreibungen von Faith konnte ich mit dieser Figur nicht so richtig warm werden. Es hat eine ganz Weile gedauert, aber so richtig ist der Sympathie-Funke nicht übergesprungen.

Auch bei Levi sprang der Funke absolut nicht über. Er blieb, so grummelig und sexy wie er auch beschrieben wurde, für mich dennoch nicht greifbar und konnte keine Emotionen wecken.

Die Geschichte an sich ist zwar gut durchdacht und witzig auf der einen Seite. Aber so richtig glaubhaft war sie dennoch nicht und so konnte ich mich auch hier nicht identifizieren oder gar ins Träumen geraden. Und gerade das letztere erwarte ich eigentlich bei einem Liebensroman – das mich das Buch zum Träumen bringt.

Erzählt wird die Geschichte auf zwei Ebenen – der Vergangenheit, die in Rückblenden immer wieder thematisiert wird und natürlich die Gegenwart. Die Erzählweise ist sehr flüssig, der Schreibstil der Autorin ansprechend und vieles wird sehr detailreich erzählt.

Es war nicht das, was ich erwartet habe. Es waren nicht die Figuren, die mich zu 100% überzeugen konnten. Aber dennoch konnte mich das Buch streckenweise doch ganz gut unterhalten und es hat an manchen Stellen sogar richtig Spaß gemacht, es zu lesen. Nur war es leider für mich kein durchgängiges Vergnügen.

Es ist der erste Teil einer neuen Reihe von Kristan Higgins, nur ob ich die weiteren Bände dieser Reihe lesen werde, weiß ich aktuell noch nicht.