Rezension

Lily Frost. Fluch aus dem Jenseits von Nova Weetman

Lily Frost
von Nova Weetman

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Lily Frost traut ihren Ohren nicht, als ihre Eltern verkünden, dass sie in eine Kleinstadt ziehen wollen, zwei Stunden entfernt von ihrer jetzigen Heimat. Obwohl sie sich querstellt und alles versucht, um ihre Eltern umzustimmen, bleibt ihr am Ende nichts anderes übrig. Das Haus entpuppt sich als alt und gruselig, was Lily zu gleichen Teilen begeistert und abschreckt. Als auf dem Dachboden des Hauses unerklärliche Dinge geschehen, beginnt Lily an Geister zu glauben. Wer hat vor ihrer Familie in diesem Haus gelebt? Versucht jemand eine Botschaft an sie zu senden? Immer tiefer versucht Lily in die Geschichte des Hauses einzudringen, auch wenn keiner aus dem Ort ihr wirklich Antworten geben will. Sie ahnt nicht, in welche Gefahren sie sich begeben muss, um das Rätsel zu lösen.
Meine Meinung: 
„Lily Frost. Fluch aus dem Jenseits“ ist der Debütroman von Nova Weetman und ich war sehr gespannt, was mich erwarten würde. Das Buch wird als fesselnder Mystery Thriller für 14 bis 17 Jährige angepriesen. Lily Frost selbst ist 15 Jahre alt und natürlich überhaupt nicht davon begeistert, dass ihre Eltern in ein kleines Dorf ziehen wollen. Sie will weder ihr Zuhause, noch ihre beste Freundin verlassen. Natürlich bleibt ihr nichts anderes übrig als umzuziehen und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Zu Beginn muss beachtet werden, dass ein Mystery Thriller für die angegebene Altersgruppe vollkommen anders wirkt, als ein herkömmliches Buch aus diesem Genre. Die Geschichte hat durchaus einen mystischen Touch und beinhaltet einige Elemente, die bei der ausgewiesenen Altersgruppe durchaus für Gänsehaut und Gruselmomente sorgen werden. Für Leser die bereits älter sind, werden diese Szenen jedoch nicht ausreichen, um als fesselnd und gruselig gewertet zu werden.

Die Protagonistin Lily Frost ist ein typischer Teenager, der sich komplett querstellt, als die Eltern vom Umzug berichten. Auch nach dem Umzug bestraft sie ihre Eltern weiterhin mit patzigem, zickigem und ironischem Verhalten. Besonders ihre Mutter bekommt dies zu spüren, wobei sie auch nur wenig tut um Lily entgegen zu kommen. Generell fiel es mir schwer, einen Zugang zu ihr zu bekommen. Das typische Teenagerverhalten war mir zu extrem und zum Teil wirkte sie auch jünger als 15 Jahre. Oft konnte ich ihre Reaktionen auf bestimmte Themen nicht verstehen und so war es schwer eine Verbindung aufzubauen.
Alle anderen Charaktere blieben recht blass und ich konnte mir kein wirkliches Bild von ihnen machen. Einzig Lilys beste Freundin Ruby wird etwas genauer beleuchtet. Sie scheint das komplette Gegenteil von Lily zu sein und ich mochte ihre offene und positive Art.

Leider gab es bei diesem Buch ein paar Schwachstellen, die das Lesevergnügen etwas minderten. Viele Geschehnisse werden angesprochen und einfach so stehen gelassen, ohne jegliche Erklärung oder Auflösung. Dadurch wirken manche Szenen nicht plausibel, was mich etwas geärgert hat. An einigen Stellen habe ich vermutet, dass Lily dem ganzen nachgehen wird, um Erklärungen zu finden, was jedoch ausblieb. Weiterhin fand ich, dass Lilys Verhalten hin und wieder nicht nachvollziehbar ist. Sie verstrickt sich in Widersprüche wenn sie beispielsweise sagt, dass sie Grusel und Rätsel liebt, sich dann aber beinahe zu Tode ängstigt.

Der Schreibstil ist für einen Debütroman überraschend gut und die 235 Seiten konnte ich schnell lesen. Die Geschichte hatte definitiv potential für weitere Seiten, denn dann hätte Lily einigen Dingen genauer auf den Grund gehen können. Ein paar Abstriche muss ich bei der Bewertung leider machen, denn auch bei der vorhandenen Altersempfehlung sind die meisten Kritikpukte berechtigt. Trotzallem isr das Buch für die Altersgruppe 14-17 Jahren durchaus zu empfehlen.