Rezension

Linn ermittelt wieder

Mörderische Macarons
von Dani Baker

Bewertet mit 5 Sternen

„...Seid wann gehört Geduld zu deinen Charaktereigenschaften? Oder weißt du was, was ich nicht weiß?...“

 

Linn freut sich auf ihr Treffen mit Polizeiinspektor Bas van de Groot. Dafür lässt sie sich von Maurice Woodard frisieren.

Am Abend ist die Kellnerin gerade dabei, den Nachtisch zu holen, als Bas` Handy klingelt. Maurice Woodard wurde tot vor seinem Haus gefunden.

Die Autorin hat einen spannenden und amüsanten Krimi geschrieben, der in Kanada spielt. Es ist der Dritte aus der Reihe mit Linn und Bas – und es hätte mich gewundert, wenn deren erstes Treffen im Buch normal zu Ende gegangen wäre.

Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Natürlich kann Linn die Finger nicht von den Ermittlungen lassen. Das Eingangszitat stammt von ihrer Freundin, die damit Linn sehr genau charakterisiert. Nicht nur im Cafè, auch in der WG ist der Mord Gesprächsthema. Schnell stellt sich heraus, dass der Tote kein unbeschriebenes Blatt war und sich eine Menge Feinde gemacht hat. Schwierig nur, dass Bas nicht erfahren darf, dass Linn am Nachmittag beim Friseur war. Warum? Dazu sollte man das Buch selbst lesen.

Plötzlich scheint es auch Verbindungen zu den Mitgliedern der First Nation zu geben. Lily und Brett sollen die Hinterlassenschaften von Beatrix` Vater versteigern. Er hat Kulturgüter der Ureinwohner gesammelt. Das kommt bei denen logischerweise nicht gut an, denn sie wollen ihr Eigentum zurück. Drei der Exponate wurden vor zwei Monaten gestohlen. Ihre Fotos tauchen nun im Zusammenhang mit dem Mord auf.

Neben den Ermittlungen bleibt auch Zeit für das Privatleben der Protagonisten. Das sorgt für eine Vielfalt im Schriftstil. Ernste und humorvolle Szenen wechseln sich ab. In Linns WG ist Norah wieder aufgetaucht, doch was seit ihrem Verschwinden mit ihr passiert ist, bleibt im Dunklen.

Schön beschrieben werden die gemeinsamen Unternehmen, die es endlich für Linn und Bas gibt. Dabei kommen immer wieder Unterschiede zwischen dem Leben in Kanada und Deutschland zur Sprache. Der regionale Aspekt wird gut herausgearbeitet.

Ein Bayer legt im Cafè seine Meinung dar. Sein Dialekt ist eine Herausforderung, sorgt aber für Auflockerung im Geschehen.

Linn wird unsichtbar begleitet von Engelchen und Teufelchen. Man könnte die beiden als zwei Seiten ihrer inneren Auseinandersetzung betrachten. Erstaunlicherweise sind sie ab und an sogar einer Meinung. Ansonsten fällt Teufelchen durch seine spitze Zunge und seinen trockenen Humor auf, wie das folgende Zitat beweist.

„...Klar. Und da Kekse so wenig Vitamine haben, muss man ganz viel davon futtern...“

Wie schon bei den Vorgängerbänden stecken in der eigentlichen Geschichte ein paar weitere Lebensgeschichten.

Der Mordfall ist geschickt konstruiert und findet ein überraschendes Ende.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich freue mich auf weitere Geschichten.