Rezension

Macht Lust auf einen eigenen Trip nach Florenz!

Fünf Tage in Florenz -

Fünf Tage in Florenz
von Lorraine Brown

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieser Roman musste einfach bei mir einziehen! Wer kann einer süßen RomCom in Bella Italia schon widerstehen?! - Ich definitiv nicht. 

War die Story um Maddie (liebenswert, clever, bodenständig, taktvoll) und ihr Liebes-Chaos vorhersehbar? Absolut. 
Störte mich das? Absolut nicht. 

Dank des wunderbaren Schreibstils (humorvolle Dialoge und Gedankengänge, herrlich atmosphärische Settingbeschreibungen, erklärende Rückblenden …) empfand ich weder die absehbare Entwicklung noch die bewusste Überzeichnung der Figuren (klare Einteilung in 'Gut' vs. 'Böse') als negativ. Im Gegenteil, ich könnte mir das Ganze sogar super als Verfilmung vorstellen. Zudem fühlte ich mich in puncto nervige Ex-Frau (Nicks Ex Sophia ist mit von der Partie - how lovely … not!) und Teenager-Töchterlein (Daisy) dezent an einen meiner liebsten deutschsprachigen Romane erinnert: "Feuerprobe" von Susanne Fröhlich.

Nick verwandelt sich in Gegenwart seiner Mutter Rosamund, die er ergeben "Mummy" nennt, zu einem großen Fragezeichen für Maddie. Nicht nur, dass er seiner Familie deren unterschwellige rassistische Bemerkungen durchgehen lässt ("»[…] woher kommen Sie? Ursprünglich?«") - vielmehr erkennt Maddie, dass es doch so einige Eigenheiten an ihrem zukünftigen Gatten gibt, mit denen sie nicht d'accord geht.

"Er hetzte durch Florenz, wie er durchs Leben hetzte (und jetzt, wo ich so darüber nachdachte, auch durch unsere Beziehung). Er konnte die Gegenwart nicht wertschätzen, weil er immer schon an den nächsten Schritt dachte, während ich das genaue Gegenteil war. Ich genoss am liebsten den Moment."

Bekommt Maddie lediglich kalte Füße … oder misst sie der zufälligen Begegnung mit ihrem Ex Aidan (der leider immer noch höllisch attraktiv ist) mehr Bedeutung zu, als sie sich eingestehen möchte?

Na, ihr ahnt es sicherlich. 

Zum Abschluss habe ich euch noch mein Lieblingszitat herausgesucht:

"Vielleicht war es gar nicht die Stabilität, die mir ein Mann […] bot. Vielleicht brauchte ich jemanden, der mir zuhörte und mich für das liebte, was ich war. Für die guten Seiten und die schlechten. Wurde es langsam Zeit, etwas zu wagen? Mutig zu sein und das Risiko einzugehen? Vielleicht würde ich am Ende allein dastehen, aber das war doch sicher besser, als am Ende bei dem falschen Mann zu landen, oder nicht?"

Fazit:
Sommerliches Italien-Flair, das richtig Lust auf einen Städtetrip macht, eine niedliche, eher ruhige, aber nicht minder unterhaltsame Love Story und ein rundum angenehmer Schreibstil - kurzum: klare Leseempfehlung für RomCom-Fans!