Rezension

Macht und Weltherrschaft

Eine Billion Dollar - Andreas Eschbach

Eine Billion Dollar
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Million im Lotto zu gewinnen, mag ein Traum und die Fahrkarte in die Freiheit sein –- eine Billion Dollar zu erben, verknüpft mit einer 500 Jahre alten Prophezeiung, mit diesem Geld der Menschheit ihre Zukunft wieder zu geben, ist ein Albtraum und schlimmer als Einzelhaft. Der junge John Fontanelli macht diese Erfahrung, als er am Stichtag eines 500 Jahre alten Planes erfährt, dass ihm als jüngster in diesem Moment lebender Nachfahre seiner Familie das durch Zinseszins im Laufe der Zeit angehäufte Vermögen zusteht. Von einem Tag auf den anderen sieht er sich im Mittelpunkt des Weltgeschehens und muss eine Antwort auf die Frage „Was würdest Du tun, wenn Du genug Geld hättest, um die Zukunft der Menschheit zu bestimmen?“ finden.

Hauptfazit dieses Buches ist wohl, dass nicht alles Gold ist, was glänzt – Konzernchefs und Finanzbosse kommen gar nicht gut weg in Eschbachs Buch. Dafür stellt er gewagte, teils ziemlich beängstigende, aber nicht uninteressante Theorien über Marktmechanismen, Geldwesen und die Zukunft der Welt auf. Ich konnte gar nicht tief genug in dieses Buch eintauchen ohne es aus der Hand zu legen. Ich musste einfach wissen, wie es weitergeht und wer wie agiert. Es war spannend, beängstigend und machte gleichzeitig neugierig.

Wer allerdings nur einen abenteuerhaften Thriller erwartet wie z.B. das auf diese Art tolle Jesus-Video, der wird nicht bedient. Dafür ist das Thema einfach zu komplex und umfassend. Aber es liest sich trotzdem flüssig und spannend aufgrund von Eschbachs beeindruckende Wortwahl und Ausdrucksweise. Es ist keine leichte Lektüre für zwischendurch, man sollte sich hierfür schon etwas mehr Zeit nehmen, um all das komplexe Wissen zu erfassen.

Ich habe dieses Buch genossen und kann es weiterempfehlen, weshalb ich 5 von 5 Punkten für diese gut recherchierte Geschichte vergebe, die mich sprachlos und teils geschockt zurücklässt. Ausserdem freue ich mich auf den nächsten „Eschbach“, der hoffentlich genauso gut recherchiert sein wird!