Rezension

Mädchengrab - ein typischer Rankin, aber nicht sein Stärkster....

Mädchengrab - Inspector Rebus 18 - Ian Rankin

Mädchengrab - Inspector Rebus 18
von Ian Rankin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Krimi des bekannten schottischen Autors Ian Rankin (18. Fall des Ermittlers John Rebus) erschien in HC-Ausgabe 2013 im Manhattan-Verlag (Randomhouse).

"Verschwundene Mädchen, ein Grab im Wald - und keine Spur vom Täter. Rebus bislang grösste Herausforderung ....
Eigentlich ist John Rebus, ehemaliger Detective Inspector bei der Polizei in Edinburgh, in Rente. Doch statt untätig zu Hause zu sitzen, geht er nun in der "Cold Case" Abteilung alten ungelösten Fällen nach. Als ihn eine Frau um Hilfe bittet, deren Tochter nach einer Silvesterfeier zur Jahrtausendwende nicht mehr aufgetaucht war, sieht es zunächst nach einem hoffnungslosen Fall aus. Bis sich herausstellt, dass im Lauf der Jahre immer wieder junge Mädchen in einem ähnlichen Gebiet verschwanden wie damals Sally Hazlitt. Zuletzt erst vor wenigen Tagen. Um weiter zu ermitteln, braucht Rebus die Hilfe seiner ehemaligen Kollegin Siobhan Clarke - und gefährdet durch seine unorthodoxen Methoden prompt ihre Karriere. Und dann bestätigt ein schockierender Fund seine schlimmsten Befürchtungen... (Quelle: Buchrückentext)

Meine Meinung:

Erst zum Schluss wurde der 18. Fall des in der Krimiwelt wohlbekannten und legendären Ermittlers John Rebus spannend und nahm Fahrt auf. Mein Exemplar aus der Bibliothek ist dem Genre "Thriller" zugeordnet, ich aber sehe ihn eher als einen ruhig dahinplätschernden Kriminalroman, dem für mich lange Zeit die Spannung fehlte und der etliche Längen aufweist.
Allerdings ist der sympathische, höchst eigenwillige und fast übertrieben unorthodox vorgehende John Rebus sehr gut beschrieben; ebenso Siobhan Clarke, seine sympathische Ex-Kollegin, die ein Faible für die alte Ermittlungsart des früheren DI ("old school") hat: Malcolm Fox, der spätere Ermittler der Reihe von Ian Rankin, tritt in mir unsympathischer At in Erscheinung und ist der Meinung, dass John endgültig ins Altenteil gehört...
Interessante "Internas", die es sicher in so manchem Polizeiapparat geben mag und die Veränderung der Polizeiarbeit, der Ermittlungstaktiken, schlagen sich in diesem Krimi nieder. Den Plot selbst fand ich eher unspektakulär ; auch wenn der Bruder (ehemals Chef der Cold Case Abteilung und deren Begründer) eine unrühmliche und wiederum interessante Rolle spielt...

Fazit:

Nicht der spannendste Kriminalroman von Ian Rankin, aber für Sympathisanten der John-Rebus-Reihe (und dessen Macken) dennoch lesenswert; leider zu viele Längen und mäßige Spannung,  daher gibt es von mir 3,5 * bzw. 85° auf der "Krimi-Couch".