Rezension

Magisch und poetisch

Die Frauen der Familie Carbonaro -

Die Frauen der Familie Carbonaro
von Mario Giordano

Nach Terra di Sicilia, das Buch, in dem Mario Giordano die Lebensgeschichte des Zitronenhändlers Barnabo Carbonaro entfaltet hat, hat er uns nun in einem epischen Bilderbogen die Geschichte der Frauen der Familie Carbonaro geschenkt.

Pina, Anna, Maria: drei Generationen, drei Lebenswege. Zu Beginn des Buches erwarten diese Drei ihren Nachfahren im Haus der Zeit, um ihm ihre Leben zu erzählen. Ja, das ist nichts Wirkliches, handelt sich hier ja um Gespenster. Doch: „Solange ich davon erzählen kann, ist es real.“ Und mit diesem Satz des Autors beginnt für mich die Magie des Buches. Durch die Augen der Carbonaro-Frauen betrachtet, durchstreift man lesend ein Sizilien der Vergangenheit, dass vor lauter Gewalt und Ungerechtigkeit, Brutalität und Unterdrückung abschreckt. Zum Glück aber gibt es auch den Duft von Zitronen, das Glück von Sommernächten und sehr viel Hoffnung auf ein besseres, selbstbestimmtes Leben.

Ein wundervolles Buch. Ich war traurig, als ich am Ende angelangt war.