Rezension

Mal was ganz anderes!

Erwin, Mord & Ente - Thomas Krüger

Erwin, Mord & Ente
von Thomas Krüger

Bewertet mit 4 Sternen

Erwin, Mord & Ente...... allein schon der Titel hat mich vom ersten Augenblick an neugierig gemacht. Und das Kommentar von Dietmar Bär auf dem Cover des Buches: "Ein fantastisch verrücktes Buch" hält in der Tat, was es verspricht. Es ist kein gewöhnlicher Krimi und es wird wohl auch nicht jeder Krimiliebhaber auf seine Kosten kommen, aber ich fand das Buch einfach mal etwas ganz Anderes! Am Anfang habe ich mich - zugegeben - etwas schwer getan, in die Geschichte hineinzufinden. Auch mit den Dialogen, die im Dialekt geführt werden, habe ich etwas gekämpft. Das war für mich allerdings kein Grund, das negativ zu werten, da das eher an meinem Heimatdialekt liegt (komme aus Bayern).

 

Erwin Düsediker ist die Hauptperson in dieser Geschichte. Erwin wird in dem Buch als herzensguter Kerl, aber in seinem Denken und Tun als etwas minderbemittelt dargestellt und wird auch von den anderen Dorfbewohnern so behandelt. Er lebt mit seinem treuen Freund Lothar, einer Laufente, im Haus seiner verstorbenen Eltern. Sein Vater war der ortsansässige Dorfpolizist und das Zuhause von Erwin ehemals die Polizeidienststelle. Die Orte und die Charaktere der anderen Dorfbewohner sind so lebendig und klar vom Autor beschrieben, dass man sich alles wunderbar bildlich vorstellen kann - ich mag so etwas!

Aus Zufall werden Erwin und Lothar in einen Kriminalfall involviert, der sich am Anfang zwar recht harmlos anhört, dann aber immer spannender und undurchsichtiger wird. Erwin recherchiert mit Hilfe von der alten Anni und Lothar in der Vergangenheit und es kommen viele erstaunliche Dinge ans Licht. Und auf einmal kommt einem Erwin garnicht mehr so dorftrottelig vor, wie am Anfang. Der Fall entwickelt sich langsam zu einer lang zurückliegenden Geschichte mit unglaublichem Ausmass.

Obwohl ich das Buch am Anfang als kurzweilige Lektüre betrachtet habe, steigerte sich die Spannung von Kapitel zu Kapitel, so dass ich es irgendwann fast nicht mehr aus der Hand legen konnte und wollte. Lothar die Laufente fand ich besonders toll - sein Denken und seine Handlungen :). Von mir aus hätte gerne noch viel mehr von ihm im Buch stehen dürfen!!! Sehr schön fand ich die Klappkarte im Cover. Mit ihr konnte man sich gut ein Bild davon machen, wo sich die einzelnen Orte der Geschichte befinden.

Fazit: Ein ganz aussergewöhnlicher, trotzdem sehr, sehr spannender Krimi, der auch oft einmal Grund gibt, herzhaft lachen zu müssen. Ob sich jeder Krimifan damit wohlfühlt, kann ich nicht beurteilen. Ich fand ihn auf jeden Fall spitze, bedanke mich beim Autor für die tollen Ideen und ich freue mich heute schon sehr auf die Fortsetzung!