Rezension

Man liest die Geschichte nicht, man erlebt sie

Fenrir - Asuka Lionera

Fenrir
von Asuka Lionera

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn ich Fenrir mit nur einem Wort beschreiben müsste, wäre es: Gewaltig. Gewaltig im Umfang, Wortgewaltig, gewaltig tolle Charaktere, eine gewaltige Story.

Ich liebe Nemesis Hüterin des Feuers von Asuka Lionera aber Fenrir hat selbst das Buch getoppt.

Mein Herz und mein Verstand sind Achterbahn gefahren, von Gänsehautmomenten zu Momenten fürs Herz und Momenten zum Lachen. Asuka Lionera erschafft einen Wirbel aus Worten die eine Geschichte ergeben, die einen nicht mehr los lässt. Ihr Schreibstil und ihre Wortwahl sorgt dafür, dass man Emmas Geschichte erlebt , sie fühlt. Dazu gehört allerdings auch, dass man das Buch manchmal einfach nur gegen die Wand pfeffern will. Aber das ist eben typisch Lionera. Es wird nicht langweilig, es gibt für mich keine Längen dafür aber Stellen an denen man den Atem anhält, weil es so spannend ist , nur um kurz danach laut loszuprusten. Spannung wechselt sich mit Humor ab und sorgt dafür für Leichtigkeit.
Dabei beginnt es gar nicht mit Vollgaß, die erste Hälfte des Buches ist sogar recht ruhig, nicht Ereignislos, aber gemächlicher, das Grundgerüst wird aufgebaut, Stränge gefestigt und auch wenn man keine Ahnung hat, von der nordischen Mythologie - Marvels Thor gucken reicht da nicht ganz aus - wird alles gut erklärt und ist verständlich rüber gebracht.

Emma ist taff, schlagfertig, laut , ehrlich und teilweise sowas von mit der Situation überfordert, dass man sie einfach nur in den Arm nehmen will. Sie ist menschlich, greifbar.
Asuka Lionera hat mit ihr eine Heldin geschaffen, mit der man sich identifizieren kann. Die Fehler macht aber kämpft, die Willensstark ist, Dinge hinterfragt und den mal den Mund auf macht gleichzeitig aber auch zweifelt. Und vor allem mal keine Modelmaße hat und superduper perfekt hübsch ist.
Wulf wollte ich teilweise einfach nur schütteln oder abknutschen. Er ist Stur, genauso wie Emma aber auf andere Art und Weise. Er hat mich zum Lachen gebracht aber auch zum verzweifeln. Er ist nicht der typische Held, nein er hat Ecken und Kanten . Das zusammenspiel von ihm und Emma ist einfach nur perfekt, weil sie sich ergänzen, aneinander wachsen, den anderen zum nachdenken bewegen.

Natürlich gibt es auch noch eine Menge andere Charaktere , die dieses Buch so lebendig machen. Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet, es gibt Charaktere die schließt man sofort ins Herz - wie zum Beispiel die Nornen - und andere möchte man direkt erwürgen aber gleichzeitig mehr von ihnen lesen, weil sie Spannung rein bringen. Es gab keine Charaktere, die blass erscheinen oder reingedrückt. Alle tragen ihren Anteil zur Geschichte bei.

Oftmals sag ich wenig oder sogar nichts zum Cover und zur Gestaltung aber hier muss ich doch was loswerden. Die Bilder im Buch sind einfach nur wundervoll. Die komplette Gestaltung der Seiten mit nordischen Knotenmustern - nennt man die so? - und die Artworks im Buch sind zauberhaft und geben der Geschichte einen schönen Rahmen.

Fenrir ist ein Herzensbuch geworden. Es war einfach von der ersten bis zur letzen Seite Liebe. Die Abwechslung zwischen Ruhe und Geladenheit sorgen für einen angenehmen Lesefluß, ohne dass es zu viel wird oder Langatmig. Ich kann euch allen das Buch nur ans Herz legen.