Rezension

Maria auf der Suche nach dem richtigen Weg

Am Ende der Welt ist immer ein Anfang - Maria von Blumencron

Am Ende der Welt ist immer ein Anfang, 2 MP3-CDs
von Maria Blumencron

Bewertet mit 3 Sternen

★★★

Maria von Blumencroh hat mit diesem Buch eine Art Biographie geschrieben, diese jedoch – aus Schutz einiger Personen – mit schriftstellerischer Freiheit verfremdet.

 

Ich habe diesen biografischen Roman als Hörbuch genossen. Hier haben sich dann aber ein paar Schwierigkeiten ergeben. Man kann so schlecht „zurückblättern“ und nachlesen, wer jetzt wer ist und was und warum. Die Autorin liest das Hörbuch selbst und das mit einer zwar sehr angenehmen Stimme, doch aber in einer Sprachmelodie, die sehr hypnotisch wirkt und so den Hörer dermaßen entspannt, dass dieser gern mal den Faden verliert. Dieser „märchenhafte Singsang“ lenkt sehr ab und ich denke, mir hätte diese Story als Printversion doch besser zugesagt. Schade!

 

Marias Leben ist sehr interessant. Es gab auch schlimme Situationen, die sie gekonnt umschreibt. Hier ist man entsetzt und entwickelt eine extreme Zuneigung zu ihr, möchte ihr helfen und sie trösten. Doch immer wieder tauchen Szenen auf, wo ich nur mit dem Kopf schütteln konnte, wütend wurde und Maria sehr gern geschüttelt hätte! Angefangen von der Beziehung zu Rocco, über ihren „Steuerberater“, bis hin zu ihrer Art, mit Problemen und ihrem Sohn umzugehen. Dass sie ein falsches Bild vom Weggang ihrer Mutter hatte, ist nicht ihre Schuld. Doch dass sie als Mutter ebenso versagt, wie ihre eigene, da werde ich einfach wütend.

 

Religionen sind ein sehr großes Thema in diesem Buch. Das ist nicht wirklich schlecht, doch für meinen Geschmack wird da zu viel zusammengewürfelt. Maria bastelt sich quasi aus allen Weltreligionen ihren eigenen Glauben und verwirrt damit mehr, als dass sie erklärt.

 

Doch, ich hab Maria sehr ins Herz geschlossen, auch wenn das jetzt anders klingt. Ich bin nur unendlich traurig, dass unterschwellig herauszuhören ist, dass ihr nie das Prinzessinenleben vergönnt war, das ihr zusteht. Dabei übersieht sie, wie viele erstaunliche und tolle Dinge sie erleben durfte, die nur ein minimaler Bruchteil der Bevölkerung überhaupt je erleben darf. Auch ihre Einstellung zum Bezug von Hartz IV befremdet mich sehr.

 

Viele Stellen wirken konfus. Das kommt teils daher, dass Maria öfter gedankliche Zeitsprünge macht und immer wieder Erinnerungen an die „Wolken-Oma“ eingeschoben werden. Man muss also sehr konzentriert zuhören, um die Zusammenhänge herstellen zu können.

 

Maria hat ein großes Herz und ist immer bereit, anderen zu helfen. Dabei bleibt sie selbst – und damit auch ihr Sohn – jedoch zu arg auf der Strecke. Sich und ihre Situation zu ändern fällt ihr schwer – dazu benötigt sie immer irgendwelche Anstöße, taumelt dann aber erst mal ziellos in die falsche Richtung. Das Ende lässt hoffen, dass sie endlich eine sichere Schiene gefunden hat. Jetzt muss sie nur noch darauf bleiben!

 

Ein Hörbuch, das fordert, das mich zwiegespalten zurücklässt und das trotz aller schönen Stellen auch ganz schön anstrengend ist. Von mir bekommt es drei gute Sterne. Empfehlen kann ich es allen, die sich für Maria interessieren und sie schon von ihren Sendungen ein wenig „kennen“.

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