Rezension

Mehr Innovation bitte

Zeitenzauber 02 - Die goldene Brücke - Eva Völler

Zeitenzauber 02 - Die goldene Brücke
von Eva Völler

Bewertet mit 4 Sternen

Nach ihren Erlebnissen im Venedig des Jahres 1499 ist die mittlerweile 19jährige Anna nun eine erfahrene Zeitreisende, die zusammen mit ihrem Freund Sebastiano immer wieder in die Vergangenheit reist, um dort dafür zu sorgen, dass sich die Geschichte so entwickelt, wie wir sie kennen. Als Sebastiano alleine ins Paris zu Zeiten von Ludwig dem 13. reist, geht allerdings etwas schief und Anna trägt die Verantwortung, die Welt, wie wir sie kennen, zu retten…

"Die goldene Brücke" ist der zweite Band der "Zeitenzauber"-Trilogie. Zum besseren Verständnis empfehle ich, zunächst den ersten Band, "Die magische Gondel", zu lesen. Das Buch enthält zwar viele Rückblicke auf Band 1 (wenn man wie ich gleich beide Hörbücher hintereinander hört etwas zu viele…), aber doch nicht genug Infos, um ohne Vorkenntnisse alles zu verstehen.

Auch im zweiten Band wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Anna in der Vergangenheit erzählt. Obschon sie nun einige Erfahrungen beim Zeitreisen sammeln konnte, hat sie sich im Vergleich zu Band 1 nicht wirklich weiterentwickelt. Sie zeigt immer noch auffälliges Desinteresse an Naturwissenschaften und wischt jede Erklärung zu Zeitreisen einfach weg, da sie sie ohnehin nicht verstehen würde. Immerhin hat sie in Sachen Sprache und Geschichte etwas dazugelernt, spricht mit Sebastiano italienisch und informiert sich zumindest oberflächlich über die Epochen, in die sie reist. Allerdings hat sie auch ihre schon in Band 1 nervige Eifersucht in Bezug auf Sebastiano weiterentwickelt und möchte jeder Frau die Augen auskratzen, die ihn auch nur näher anschaut. Das ist bei einem Teenager zwar nicht aussergewöhnlich, aber doch sehr anstrengend.

Die Handlung weist grosse Parallelen zu Band 1 auf. Wieder reist Anna (wenn auch dieses Mal geplant) in die Vergangenheit, hat Schwierigkeiten sich dort zurecht zu finden und darf erst zurückkehren, wenn sie eine bestimmte Tat verhindert hat. Auch sonst gleicht "Die goldene Brücke" in vielen Aspekten" dem ersten Band "Die magische Gondel". Auch hier versucht Anna immer wieder, moderne Ausdrücke zu verwenden, die durch die "Sperre" in zeitgemässe umgewandelt werden. Da mir Band 1 sehr gut gefallen hat, hat mich auch der zweite Anlauf gut unterhalten, auch wenn ich mir mehr Innovation gewünscht hätte.

Der Schreibstil von Eva Völler wirkt auch hier etwas flapsig und ziemlich flüssig, allerdings fand ich die vielen Wiederholungen auf Dauer etwas ermüdend. Ich habe nicht mitgezählt, wie oft sich Anna daran stört, dass Sebastiano in Paris Sébastien heisst, aber es zwar entschieden zu oft für meinen Geschmack. Auch der zweite Band wird von Annina Braunmiller-Jest gelesen, die ich immer noch für sehr gut geeignet für die Aufgabe halte.
 

Mein Fazit

Mehr Innovation wäre wünschenswert gewesen.