Rezension

Mein kleines Asia-Fan-Girl-Herz jubiliert

XOXO – Der Rhythmus unseres Lebens -

XOXO – Der Rhythmus unseres Lebens
von Axie Oh

 

Bei dieser süßen Geschichte schlägt mein kleines Nerd-Herz höher - das so süchtig ist nach asiatischen Geschichten und nach der Popkultur, die aus so viel mehr besteht als Foodtrends und Popmusik. In XOXO findet jeder kleine Fan sein Eckchen voller Wohlfühlmomente. Eins vorweg - es ist ein süßes Feelgoodbuch mit vielen Momenten, in denen ich einfach nur Lachen oder Grinsen musste. 

 

Jenny - Jooyoung - spielt Cello, jobbt in der Karaokebar ihres Onkels in L.A. und stolpert dort über den Koreaner Jaewoo, mit dem sie den spaßigsten Abend seit langem verlebt. Doch dann verschwindet Jaewoo und meldet sich nicht mehr bei ihr - bis sie nach Korea fliegt, da sie einige Monate lang in Seoul auf eine Musikschule gehen wird aufgrund eines familiären Notfalls. Dort stolpert sie wieder über den talentierten Sänger, da er auf die selbe Musikschule geht - und Mitglied einer weltbekannten K-Pop Band ist. Love-Trouble ist vorprogrammiert. 

 

Ich zähle nun wirklich nicht zu den Lesenden, die sich viel aus Romance-Geschichten machen. Glaubt mir- ich bin eher in der Fantasywelt zuhause. Aber ich bin auch ein großer Anime-Fan und verehre Serien wie Gravitation oder Fullmoon wo sagashite, worin es um Musik und die besondere Liebe zur Musik und zur gesamten Industrie drum herum geht. Deshalb hat mich die Geschichte angesprochen - aber ich hatte nicht nur deshalb großen Spaß an dem Roman. 

 

Jenny, die wir durch die Ich-Perspektive gut kennen lernen, ist ein Charakter, dem ich gerne gefolgt bin. Sie lebt ihren Traum, arbeitet hart für ihre Ziele und lernt erst fernab der USA, dass noch mehr dazu gehört, als harte Arbeit, um seine Träume zu verwirklichen. Dabei spürte ich ihre Liebe zur Musik, aber auch zu ihrer Familie deutlich. Auch der Love-Interest - Jaewoo - war liebevoll umrissen. Er hatte seine Ängste und seine Prinzipien, ich konnte aber genauso mit ihm lachen und die beiden haben für mich einfach gut funktioniert. Vielleicht gerade weil sich das Geschmachte zwischen ihnen in Grenzen hielt, da die Autorin noch andere Dinge auf die Agenda der Geschichte gesetzt hat. Ihre Liebesgeschichte nimmt Raum ein, ich hatte aber nicht das Gefühl, dass sie die Story erdrückt. Es geht genauso um Freundschaften, die geschlossen werden müssen, darum, dass in Jennys Herz noch mehr Platz hat als ihr Cello. Sie lernt, dass sie ihren großen Traum mit vielen anderen teilen kann - und dass er dadurch nur noch größer und schöner wird. 

 

Ihre neuen Freunde haben den Roman wirklich bereichert. Wenn die Clique zusammen war, strahlten die Seiten gleich viel bunter - und die Jungs von der Band XOXO waren auch ein cooles Team. Nur die Mutter von Jenny ist ein bisschen blass geblieben. 

 

Axie Oh stellt diese Pop- und Fankultur Südkoreas wirklich gut dar, faszinierend und erschreckend zugleich. Generell mochte ich das Seoul, diese nie schlafende Metropole, im Buch sehr gern. Außerdem werden so viele Gerichte beschrieben, dass ich mir wünschte, wir hätten ein wirklich gutes Asiatisches Restaurant hier in der Nähe, das ich auf der Stelle entern könnte. 

 

Ich mochte das Buch wirklich sehr gerne - es hatte so viel Flair in sich und bedient liebevoll einige Klischees - Kirschblüten, K-Pop und Kimchi inklusive. Stört mich das? Nein - ich hatte meinen Spaß und kann das Buch nur jedem Asian-Fan ans Herz legen, der eine nicht vor Kitsch triefende Liebesgeschichte mag.