Rezension

Merkwürdige und wunderbare Dinge

Die Mondscheinbäckerin - Sarah Addison Allen

Die Mondscheinbäckerin
von Sarah Addison Allen

Bewertet mit 5 Sternen

Und was für merkwürdige und wunderbare Dinge in Mullaby passieren... Angefangen bei einer Tapete, die ihre Farbe je nach Laune des Zimmerbewohners ändert, manchmal auftauchende Irrlichter im Wald, bis hin zu frisch gebackenem Kuchen, dessen Duft geliebte Menschen anlocken kann/soll.
Nun gut, das sind dann aber auch schon (fast) alle unrealistische Dinge, die in diesem Büchlein vorkommen. Etwas wäre da noch, aber das kann ich nicht verraten - da würde ich spoilern.

Die junge und liebenswerte Emily musste wegen dem Tod ihrer Mutter Dulcie zu ihrem über 2,50 Meter großen Großvater Vance nach Mullaby ziehen, da sie keine anderen lebenden Verwandten mehr hat. Das war auch schon das Erste, was mir aufgefallen ist: bemerkenswert viele bereits Verstorbene Leute wurden erwähnt, wo ich mir gedacht habe: Ist Mullaby vielleicht verflucht? ;-P
Naja, jedenfalls gab es dann noch Julia, die mit Emilys Mutter Dulcie damals in dieselbe Schule gegangen ist und für Emily nun eine gute Freundin wird. Julia hatte in ihren Jugendjahren immer eine Art Opferrolle, worunter sie sehr gelitten hat. Ihre Vergangenheit ist sehr traurig und bewegend und als Leserin habe ich mir für sie und ihre zukünftigen Pläne nur das Beste gewünscht!
An und für sich kann nur Julia die Mondscheinbäckerin sein, denn sie ist es, die die allerköstlichsten Varianten von Kuchen backt, mit denen sie schon ihre Jugendliebe Sawyer erfolgreich "um den Finger wickeln" konnte. - Julia ist eine wahnsinnig liebe und sympathisch beschriebene Frau, die mit ihrer schwierigen Vergangenheit heute im Reinen ist und nach vorne schaut. - Dafür darf man sie bewundern. Es leiden nämlich nicht wenige Menschen ihr ganzes Leben unter diversen Geschehnissen von früher...
Das Hauptaugenmerk liegt in dem Buch vor allem auf Emily und Julia. Man erfährt viel von Julias bisherigem Leben und ihren Beziehungen, aber auch Emily hat in Mullaby mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die mit ihrer toten Mutter Dulcie zusammenhängen. Einen großen Part in Emilys Gedankenwelt nimmt auch Win Coffey ein - ein ganz besonderer Junge in ihrem Alter, dessen Familie ein, hm.. wie soll ich sagen..., unglaubliches Geheimis hütet, von dem, was ich da so mitbekommen habe, eigentlich viele Leute Bescheid wissen, aber niemand darüber redet. Dieses Geheimnis bzw. diese Tradition der Familie Coffey und viele unausgesprochene Dinge, aber auch Missverständnisse, haben in Mullabys Nachbarschaft zu jahrelangen Spannungen geführt und erschweren nun auch eine Beziehung zwischen Win und Emily, die sich nämlich mehr als nur ein bisschen sympathisch sind...

Das ist das ideale Buch für zwischendurch, mit, in meinen Augen, der genau richtigen Seitenanzahl. Es ist eine zauberhafte, magische, etwas unheimliche und unglaubliche Geschichte, die total süße, liebenswerte und absolut sympathische Charaktere bereithält. Und Happy End - Liebhaber kommen hier auch voll auf ihre Kosten. Wirklich voll zu empfehlen und deshalb vergebe ich gerne die volle Sternezahl.