Rezension

Mörderisches Lüneburg - sehr gut!

Blutheide - Claudia Kröger, Kathrin Hanke

Blutheide
von Claudia Kröger Kathrin Hanke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kommissarin Katharina von Hagemann lässt ihre leidvolle Vergangenheit in München zurück und zieht nach Lüneburg. Schnell bekommen sie, ihr Kollege Tobias Schneider und ihr Chef Benjamin Rehder Arbeit: eine Studentin, die überfahren wurde, war vor ihrem Unfall bereits tot. Als nächstes werden sie ins beste Hotel am Ort gerufen. Hier finden sie eine männliche Wasserleiche in der Ilmenau. Dann taucht eine Tote im Heiligenthaler Forst auf. Ist hier ein Serientäter unterwegs? Als dann noch die Freundin der kleinen Nachbarstochter verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse...

Blutheide ist das, wie ich finde hervorragende, Erstlingswerk vom Autorenduo Kathrin Hanke und Claudia Kröger.

Bereits am Anfang des Romans lerne ich den später als Täter Entlarvten mit seinen Gedanken, Gefühlen und Ideen kennen. Ich begebe mich in Lüneburg auf Ermittlungstour, lerne die Altstadt mit ihren kleinen verwinkelten Gassen und die Umgebung etwas kennen. Nach und nach stellen sich mir auch die Protagonisten mit ihren kleinen und großen Stärken und Schwächen vor. Dass das Privatleben der Handelnden hier eine große Rolle spielt, finde ich sehr gut. Lerne ich sie doch so immer besser kennen und verstehen. Katharina von Hagemann, Benjamin Rehder und Juliane mit ihrer Tochter Leonie sind mir von Anfang an sehr sympathisch. Tobias Schneider, Benedict Rheder, der Zwilling von Benjamin, und der Journalist Christofer Saalbach können meine Sympathien jedoch nicht erringen. Die Drei sind mir irgendwie suspekt.

Andeutungen gibt es immer wieder auch zu Katharinas Vergangenheit in München. Aber die bleibt spannend bis fast zum Schluss. Und auch Benedicts plötzliches Verschwinden vor 8 Jahren bleibt im Dunklen. Vielleicht erfahre ich hierzu in einem kommenden Krimi mehr.

Überhaupt baut sich von Anfang an ein hoher Spanungsbogen auf, der mich bis zum Schluss an das Buch fesselt und grübeln lässt, wer denn nun der Mörder ist. Ich habe immer mal wieder einen Verdacht, der ich aber immer wieder als nicht richtig erweisen. Am Schluss jedoch fügt sich alles ganz realistisch zusammen.

Bei der Ermittlung spielen auch Gedichte eine große Rolle. Vor jedem der sechs Kapitel und dem Epilog bekomme ich eines zu lesen. Die Idee hat mir auch sehr gut gefallen, da ich Gedichte sehr gerne mag. 

Ich habe einen Krimi gelesen, der zum einen Lust macht, diese Kleinstadt und die Heide mal zu besuchen, und der mich auf eine Fortsetzung hoffen lässt.