Rezension

Morbus Dei - Welche Krankheit verbirgt sich hinter diesem Namen?

Morbus Dei: Die Ankunft - Bastian Zach, Matthias Bauer

Morbus Dei: Die Ankunft
von Bastian Zach Matthias Bauer

Bewertet mit 4 Sternen

Das erfahren wir nur Ansatzweise in diesem Teil, erhöht natürlich auch die Spannung auf die weiteren 2 Bände.

Das Buch, wie auch das Cover, verströmt eine düstere Atmosphäre passend zu der düsteren Zeit in der es angesiedelt ist (1647-1703)

Den Sprach-,/Schreibstil empfinde als angenehm, lässt er doch das flüssige Lesen des Buches zu. Die gute, in die Tiefe gehende Recherche der beiden Autoren kommt in den Beschreibungen des ländlichen Dorflebens, den Werkzeugen, der Häuser etc. zum Vorschein. Die aufgebaute Spannung hält sich durch das gesamte Buch aufrecht und hat sogar noch für das Ende einen wirklich fiesen Cliffhanger parat.
Die Beschreibungen sind nicht nur sehr gut für das Kopfkino geeignet, da man kann alles genau sehen kann, sondern auch für die Emotionen, wir dürfen fühlen, riechen, schmecken, frieren, schwitzen…..
Die Zeichnung der einzelnen Charaktere ist unterschiedlich stark ausgeprägt und lässt somit auch der Phantasie noch Spielraum.

Wir begleiten einen sehr sympathischen Protagonisten, den Deserteur Johann List, auf seiner Flucht durch Schnee und Eis sowie finstere Wälder, bei der er leider auch noch schwer verletzt wird. Nehmen Anteil an seinem Leben in der "ländlichen Idylle" bis hin zum erneuten Aufbruch in die Ungewissheit.

Eigentlich sucht er ja nur Ruhe vor seiner Vergangenheit, die er sehr lange geschickt vor uns verheimlicht. Er gibt sie nur Bruchstückweise, aber immer noch nicht ganz, frei. Ich nenne das jetzt einfach mal den "Trilogie-Effekt".

In dem sehr abgelegenen und äußerst merkwürdigen Dörfchen in Tyrol, treffen wir zusammen mit Johann auf Bewohner, die sich teilweise schon sehr skurril verhalten. Kleine Andeutungen über die "Anderen", die den Dörflern ab und zu aus dem Mund fallen, erregen seine Aufmerksamkeit. Seine Nachfragen diesbezüglich werden fast bis zum Schluss vehement abgeblockt, obwohl von dort eine nicht zu unterschätzende Gefahr droht.

Ausgerechnet in der Tochter des bösartigsten Bauern im ganzen Dorf, findet er die Liebe seines Lebens. Ihr bringt er auch heimlich Lesen und Schreiben bei. Somit sind auch von dieser Seite Probleme vorprogrammiert.

Dann fallen auch noch die, von allen gehassten, bayrischen Soldaten in das Dörfchen ein. Eigentlich sind sie nicht nur vom sondern auch zum Kämpfen zu müde. Sie wollen nur "ihre Wunden lecken", wieder zu Kräften kommen um dann den beschwerlichen Weg (im Winter durch die Berge)  nach Hause nehmen zu können. Doch das "Leben" hält eine Überraschung der besonderen Art für sie bereit.

Aus Liebe muss Johann nun doch wieder den Kämpfer (wo und durch wen wurde er so gut ausgebildet? - "Trilogie-Effekt") aus sich heraus lassen, obwohl er dies nie mehr zu lassen wollte.

Durch diese komplizierte Konstellation - Dorfbewohner, die "Anderen", die Soldaten, Morbus Dei - kommt es zu einer Eskalation, die mir die Worte fehlen lassen. 

Einen Hoffnungsschimmer lässt die winkende Hand eines Kindes aufblitzen.

Wer möchte kann sich dann zusammen mit drei Personen, einem Hund und einem Ochsen auf den Weg in ein neues Abenteuer, im Teil 2, machen.

Ich mache das auf jeden Fall und beende mit einer Leseempfehlung meine Rezension.