Rezension

Mordermittlung auf eigene Faust in deutsch-polnischer Zusammenarbeit

Nichts wie es war - Kathrin Heinrichs

Nichts wie es war
von Kathrin Heinrichs

Bewertet mit 4 Sternen

Anton ist 77 Jahre, lebt in einem Dorf im Sauerland und hatte gerade einen Schlaganfall. Er will aber nicht in ein Heim sondern lieber eine polnische Pflegekraft so wie sein Freund Hannes. Dieser wird beschuldigt, „seine“ Polin Gabriella umgebracht zu haben. Das glaubt Anton überhaupt nicht und so beginnt er mit Hilfe von Zofia eigene Ermittlungen.

Ich wohne selbst im Sauerland und so war ich gespannt auf diesen Krimi der Autorin. Kathrin Heinrichs war mir bisher bekannt aus ihrer Reihe der Sauerlandkrimis mit dem Ermittler Vincent Jakobs.

Der flüssige und gut zu lesende Schreibstil, gewürzt mit einer Prise Humor und Ironie, lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Sehr humorvoll werden hier auch die Vorurteile, die beide Nationen gegenüber der jeweils anderen haben, dargestellt.

Die Charaktere sind sehr liebevoll und vielschichtig gestaltet und kommen äußerst authentisch rüber. Auch das Leben in einer kleinen Dorfgemeinschaft ist anschaulich beschrieben. Was mir allerdings in diesem Roman ein wenig fehlt, ist das typisch Sauerländische. Konnte ich mich in den Sauerlandkrimis sowohl aufgrund von Spracheigenheiten als auch Verhaltensweisen wiederfinden so kann diese Handlung m. E. auch in anderen Gegenden spielen.

Der Fall und die - aufgrund von nach und nach auftauchenden Beweisen - Lösung sind sehr gut aufgebaut und es fehlt auch nicht an Spannung.

Insgesamt ein guter Krimi, der von mir wohlverdiente vier Sterne bekommt. Ich werde auch zukünftig nach weiteren Krimis der Autorin die Ausschau halten.