Rezension

Nachdem grandiosen Reihenauftakt, startete "Gläsernes Schwert" ziemlich schleppend

Die Farben des Blutes, Band 2: Gläsernes Schwert
von Victoria Aveyard

Bewertet mit 3 Sternen

Victoria Aveyards "Gläsernes Schwert" ist der zweite Band ihrer "Die Farben des Blutes" Fantasy-Jugendbuch Reihe. Leider habe ich bei dieser Fortsetzung einige Kritikpunkte. Zu allererst muss ich erst einmal über die Covergestaltung meckern. Die Gestaltung des Vorgängers hatte mir noch wahnsinnig gut gefallen, der zweite Band wirkt dagegen einfach nur abgekupfert und das kleine Schwert"chen" eher wie eines dieser Cocktailfrüchte-Aufspieß-Schwertchen. Ein solches Miniatur Schwert passt meiner Meinung nach einfach nicht zu dem brutalen und blutigem Inhalt der Reihe. Aber das ist eben alles Geschmackssache. Die bläuliche, zersprungene, spiegelnde Glasscheibe gefällt mir hingegen sehr gut und sie verleiht dem Buch ein gewisses, edles Äußeres.
Leider konnte mich der Inhalt aber auch nicht zu 100 Prozent überzeugen. Nachdem der erste Band "Die rote Königin" mit einem solchen Urknall der Spannung überzeugen konnte, ist eben diese Spannung bei "Gläsernes Schwert" zunächst auf der Strecke geblieben. Meiner Meinung nach hat sich die Autorin auf den ersten 200 Seiten ziemlich verzettelt und wollte zu viel. Nach einem recht wirren Hin und Her in den ersten Kapiteln, startet Victoria Aveyard dann aber wie gewohnt voll durch. Der zweite Teil des Buches hat mich wieder nicht los lassen können. Da verwandelte sich dieser zweite Band wieder in einen absoluten Pageturner, der den Leser mit einem unfassbar fiesen Cliffhanger Ende zurück lässt. Da kann man als Leser gar nicht anders als die Fortsetzung zu lesen, oder?!
Im ersten Band bin ich mir noch recht sicher gewesen, dass die Geschichte auf eine Dreiecks-Liebesbeziehung zwischen Mare, Cal und Maven hinaus läuft. Mittlerweile ist es allerdings eher "Das große Schlachten" zwischen den dreien. Huch. Das hat man ja auch eher selten in Jugendbüchern, dass man absolut NIEMANDEM vertrauen darf. Aber genau so geht es der Protagonistin Mare. Sie hat aus ihren beinahe lebensgefährlichen Fehlern gelernt und verlässt sich nur noch auf ihre eigene Intuition. Sie lässt sich von niemandem etwas sagen und handelt so wie sie es will. Leider verletzt sie damit auch immer wieder die Gefühle von Personen in ihrem näheren Umfeld, die sie wirklich ins Herz geschlossen haben. Für mich als Leserin, wirkt Mare absolut kalt. Natürlich liegt das an den Erlebnissen aus der nahen Vergangenheit, aber dennoch unterdrückt sie absolut alle Emotionen und strahlt absolute Berechenbarkeit und Kälte aus. Ich hoffe, dass sie im dritten Band wieder ein bisschen auftaut und auch ihre Gefühle hinsichtlich ihrer Freunde stärker in den Vordergrund rücken. 
Genial finde ich die neuen Charaktere, die der Leser kennen lernen darf. Abgesehen davon, dass wir ganz viele wundervolle Hintergrund Informationen zu Mares Familie erhalten, dürfen wir auch ganz neue Menschen und Begabte in unser Leserherz schließen. Ein bisschen erinnern mich die vielen Magie-Begabten mit ihren absolut abgefahrenen Fähigkeiten an die X-Men Trilogie. Ich liebe die Filme von daher hat Victoria Aveyard hier genau meinen Geschmack getroffen. Ich bin sehr gespannt was uns dies bezüglich noch in "Goldener Käfig" erwartet.