Rezension

Nele lässt sich nicht entmutigen

Alles muss man selber machen -

Alles muss man selber machen
von Ellen Berg

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:
Nele, selbständige mobile Kosmetikerin und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, hat ganz schön zu kämpfen, um über die Runden zu kommen. Zu allem Unglück gibt ihr Auto Bobo den Geist auf und vier Stammkundinnen orientieren sich anderweitig. Freundin Fiona, würde ihr gerne helfen, doch ihr Mann wurde soeben fristlos auf die Straße gesetzt und das ganze Vermögen in Kryptowährung ist den Bach hinunter. Auch Freundin Hermine, eine Volkshochschullehrerin, die sich um ihre pflegebedürftige Mutter kümmert, ist nicht gerade auf Rosen gebettet. Bei dem Versuch zu Geld zu kommen, geraten die Drei in absurde Situationen, dabei sind sie doch stets darum bemüht für Gerechtigkeit zu sorgen.
 

Meine Meinung:
Ellen Berg gelingt es immer wieder, Themen des Alltags (Armut, Mobbing etc.)auf ironische Weise darzustellen. So wird, mit Nele und ihren beiden Freundinnen, realitätsnahe Leben aufgegriffen, mit etwas Situationskomik gewürzt und fertig ist eine humorvolle, aber auch nachdenkliche Lektüre. Einige Situationen werden überspitzt und fantasievoll dargestellt. Nele macht mehr als einmal die Erfahrung, dass es Menschen gibt, die nach dem Motto: „Mehr Schein als Sein“ leben und auch sie selbst kommt mal in den Genuss, mit anderen Augen wahrgenommen zu werden, als sie mit einem Audi A5 Cabriolet fährt.
Zitat: „Schon nach den ersten Metern mit meinem neuen Gefährt, mache ich die Erfahrung, dass ich alle Blicke auf mich ziehe.“
Ich mochte Nele und ihre Freundinnen gerne, aber mein Favorit war eindeutig Neles Tochter Alisa. Ellen Berg hat mich wieder einmal gut unterhalten und an einige Begegnungen in meinem Leben „Mehr Schein als Sein“ erinnert.
 

Fazit:
Ein lockerer Frauenroman, der ironisch Alltagsprobleme aufgreift und den Blick für das Wesentliche schärft.