Rezension

Neuanfang

Morgen früh, wenn du willst - Tania Carver

Morgen früh, wenn du willst
von Tania Carver

Bewertet mit 4 Sternen

In Birmingham wird ein Toter gefunden. Er ist verstümmelt und wurde puppenhaft verkleidet. Diese Art der Darstellung beschäftigt Detective Inspector Phil Brennan sehr. Dann geschehen noch zwei Morde an einem Ehepaar. Die Frau wurde ebenfalls grausam zugerichtet, ganz anders als ihr behinderter Mann. Hängt dieser Fall mit dem Puppen-Fall zusammen?

Phil ist mit seiner Familie aus privaten Gründen gerade erst nach Birmingham gekommen, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Er ist aber nicht willkommen in seinem neuen Team. So kommt es zu unterschiedlichen Einschätzungen der Fälle.

Marina Arbeitet als Dozentin an der Uni und fühlt sich wohl. Sehr bald bemerkt Phil Veränderungen an Marina und er befürchtet, dass sie fremdgeht. Doch sie hat ganz andere Probleme. Sie kann sich nicht daran erinnern, dass sie mit dem unsympathischen Kollegen Hugo Gwilym etwas hatte, wie er behauptet. Sie will wissen, was passiert ist und versucht das mit aller Kraft herauszufinden.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass wir auch die Sicht des Täters kennenlernen. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Allerdings geht es ziemlich brutal zu, so dass der Leser doch einiges wegstecken muss, denn das Kopfkino erzeugt drastische Bilder. Kurze Kapitel machen die Story temporeich und spannend und zum Ende gibt es dann noch den Knalleffekt.

Die krankhafte perverse Vorstellungen des Täters lernen wir ausführlich kennen. Phil und Marina haben dagegen einen wesentlich geringeren Part. Sie haben wohl jeweils mit sich selbst zu tun, so dass die übliche Zusammenarbeit hier nicht so stattfindet. Schade! Die Charaktere waren alle gut und authentisch geschildert, allerdings hätte einige ein wenig mehr Tiefe vertragen können.

Dieser fünfte Band einer Reihe kann auch gelesen werden, ohne die Vorgängerbände zu kennen.

Unterhaltsam, spannend, aber steigerungsfähig.