Rezension

Nicht so meins

Die Schriften von Accra - Paulo Coelho

Die Schriften von Accra
von Paulo Coelho

Bewertet mit 2.5 Sternen

Sowohl die Einleitung durch den Autor Paulo Coelho, als auch die Rahmenhandlung fand ich sehr gelungen, letzteres leider aber etwas zu kurz.

In der Binnenhandlung selbst, die einen Großteil des Buches ausmacht, erzählt der Kopte den Stadtbewohnern Weisheiten zu allen möglichen Themenbereichen. Zunächst war ich wirklich interessiert und gefesselt. Vieles fand ich einleuchtend und überraschend aktuell, manches wirkte wie ein klischeehafter Ratschlag eienr alten Frau. Aber ungefähr zur Hälfte des Buches wurde mir das Geschwafel des klugen Kopten immer langweiliger. Generell fand ich es schön, einmal ein anders gestaltetes Buch zu lesen, das durch seinen Frage- und Antwortwechsel an die antiken Philosophen erinnert. Aber dieser Teil war mir letztendlich viel zu lang und mir hätte das Buch bestimmt besser gefallen, wenn die Rahmenhandling wichtiger und länger gewesen wäre.

Die Sprache hat mir wirklich gut gefallen, aber das ist ja für Coelho-Leser nichts Neues. Gerade in seiner Einfachheit wurde die Altertümlichkeit der Sprache angeedutet. Sehr schön! Aber nicht poetisch genug, um sich das ganze Buch hindurch nur über die Sprache zu freuen, wie es bei anderen Büchern der Fall sein kann.

Was ich mich frage ist, ob dieser Texte wirklich gefunden und von Coelho übertragen wurden, oder ob auch die Einleitung nur fiktiv ist, wie es ja beispielsweise schon bei Goethes "Die Leiden des jungen Werther" umgesetzt wurde.

Insgesamt also leider eher enttäuschend, da ich mir vom Klappentext her schon eher einen historischen Roman vorgestellt hätte.