Rezension

Offene Fragen

Black Eyed Susans - Julia Heaberlin

Black Eyed Susans
von Julia Heaberlin

Bewertet mit 4 Sternen

Tessa ist eine der Black-Eyed Susans. Sie ist das einzige Opfer, die die grauenvolle Tat eines Serienkillers überlebte. Die Polizei ermittelte, doch Tessa war meine große Hilfe da sie sich an nichts mehr erinnern konnte. Trotzdem finden sie den Schuldigen und stecken ihn in den Todestrakt, doch als eines Tages ein Beet voller Black-Eyed Susans (eine Blumenart) vor ihrem Haus gepflanzt wurde, ist sie sich sicher: Der Killer ist noch auf freien Fuß. Das bedeutet nicht nur, dass sie und ihre Tochter Charlie in Gefahr sind sondern dass sie sich ihrer schlimmen Vergangenheit erneut stellen muss um den unschuldigen Mann der in der Todeszelle sitzt noch rechtzeitig zu retten.

Der Klappentext des Buches hat mich sofort angesprochen, doch meine Aufmerksamkeit hat das wunderschöne Cover geweckt. Durch das schlafende Mädchen wirkt es sehr mysteriös und durch die gelben Blumen, die in englisch Black-Eyed Susans heißen, sieht es für mich gleich wie ein Thriller aus. Ich finde es immer toll, wenn das Cover einen Bezug zum Inhalt hat. Die Themen in diesem Buch sind sehr breit gestreut und viele sprechen mich an, aber leider wurden viele nur leicht angeschnitten und versanken dann wieder. Das ist auch mein Hauptkritikpunkt an dem Buch. Die Autorin nahm immer wieder gute Handlungsfäden auf, allerdings verlor sich dass dann und selbst wenn es wieder aufgegriffen wurde blieb alles sehr oberflächlich.

Die Geschichte wird in mehreren Perspektiven erzählt. Besonders anfangs wechselt sich meistens zwischen 'Tessa' in der Gegenwart und 'Tessie' aus der Vergangenheit, kurz nach dem Verbrechen. Diese Wechsel fand ich immer sehr spannend, obwohl mir 'Tessie's Kapitel immer etwas besser gefallen haben. Gerade auch, da es einen sehr interessanten Aspekt in der Geschichte gab, der mir gut gefallen hat: Im Laufe des Schockes ist Tessa erblindet und konnte eine Zeit lang nicht mehr sehen. Das lag allerdings nicht an etwas Gesundheitlichem, sondern ihrem Gehirn. Ich wusste nicht, dass das möglich ist und war schon sehr erschrocken. Es fiel mir nicht schwer sie kennen zu lernen und von den Charakteren kam ich ihr am nächsten. Leider war sie die einzige der Charaktere die wirklich ausführlich ausgeführt wurde. Besonders ihre mysteriöse Freundin Lydia blieb mir viel zu sehr im Schatten, genauso wie Tessa's Tochter Charlie die ich gerne besser kennen gelernt hätte.

Den Schreibstil der Autorin kann ich wirklich nur loben! Sie hielt den Spannungsbogen konstent oben, dieser wurde dann durch den Zeitdruck nur verstärkt. Schließlich musste dann Tessa versuchen zu beweisen, dass der freie Täter noch auf freiem Fuß ist. Da mich das ganze Buch sehr gut unterhalten hat, war ich schon unglaublich gespannt auf das Ende. Dieses hat mich dann zwar sehr überrascht und erschrocken, aber leider blieben mir viel zu viele Fragen offen und die Autorin lies manche unerklärte Dinge einfach so stehen. Das fand ich wirklich schade, da dass die Geschichte für mich etwas kaputt gemacht hat.

FAZIT:
Ein spannender, fesselnder Thriller der mich sehr mitreißen und durch aktuelle Themen überzeugten konnte. Das Buch gefiel mir sehr gut, leider muss ich einen Stern abziehen da mir am Ende zu viele offene Fragen blieben und angeschnittene Dinge nur oberflächlich abgehandelt wurden.