Rezension

organisiertes Verbrechen auf Staatskosten [Band 2 Lenhart - Preiss]

Der Malik -

Der Malik
von Bernhard Kreutner

Bewertet mit 5 Sternen

Ein philosophierender Ermittler stellt sich dem organisierten Verbrechen in den Weg - - sehr interessant und durchaus lehrreich

Ich lese sehr gerne Krimis die gesellschaftskritische Themen verarbeiten und der Klappentext von diesem Buch hat mich dementsprechend gleich angesprochen. 

Für mich war es das erste Buch mit dem philosophierenden Michael Lenhart und seiner Partner Sabine Preiss. Die beiden haben mich ein bisschen an  Sherlock und Holmes erinnert.   Michael Lenhart, der von seinen Kollegen stellenweise auch "Sherlock" genannt wird, schweift immer wieder mal ins dozieren ab und erzählt mal von  griechischen Göttern oder zitiert große Geister wie Sunzi oder Aristoteles.  Auf ihren ersten gemeinsamen Fall " Der Preis des Lebens" wird öfters während der Handlung eingegangen und den werde ich mir auf jeden Fall auch noch holen. 

Lenhart und Preiss arbeiten mit einem weiteren Kollegen in einer Sonderabteilung für besondere Fälle.  Ihnen wird ein neuer Fall zugeteilt, bei dem es um einen verschwunden Mitarbeiter des österr. Finanzministeriums geht.  Ihr einziger Anhaltspunkt ist ein Zettel mit der Notiz "Der Malik".   Was das bedeutet und wer dahinterstecken könnte erschließt sich langsam und den Ermittlern eröffnet sich eine Parallelgesellschaft, die ihre Geschäftsmodelle im Stile internationaler Großkonzerne führt. 

Bei diesem Krimi geht es nicht um klassischen Mord oder Entführung, sondern um das organisierte Verbrechen,  das u.a.  komplizierte Firmen- und Beteiligungskonstrukte nutzt,  um an  staatliche Förderungen und Steuererstattungen zu kommen. 

Der Autor verarbeitet Themen wie CO2-Zertifikate- Handel, Offshore Konten und Mehrwertsteuerkarussell.  Alles sehr interessant und bedrückend.

Das Buch ist trotz der Mehrschichtigkeit ( Krimihandlung - Philosophie - Wirtschaftspolitik - Clanstrukturen )  sehr gut und flüssig zu lesen. 

Mir hat es sehr gut gefallen und ich würde sehr gerne weitere Fälle aus der Feder des Autors lesen.