Rezension

Lenhart und Preiss ermitteln wieder

Der Malik -

Der Malik
von Bernhard Kreutner

Bewertet mit 5 Sternen

Auf Malta ist der hochrangige Beamter des Finanzministeriums Walter Denk spurlos verschwunden. Niemand wusste, was er auf Malta wollte. Die Sondereinheit für besondere Fälle soll der Sache nachgehen. Doch der einzige Hinweis, den sie finden, ist die Notiz „Der Malik“ auf einem Post-it. Was hat es damit auf sich? Die Wiener Sondereinheit, bestehend aus Michael Lenhart, Sabine Preiss und Anton Steinbach, stoßen bei ihren Recherchen auf die Familie Malik, die perfekt integriert und wohltätig in ihrem Umfeld ist. Doch je tiefer sie graben, umso sicherer sind sie, dass sie auf einen kriminellen Clan gestoßen sind. Abu Malik und seine Söhne haben in vielen schmutzigen Geschäften ihre Finger, aber sie sind sehr geschickt darin, ihre Aktivitäten zu vertuschen. Der Wiener Anwalt Freidmann ist gewiefter und skrupelloser Wirtschaftsanwalt, der gut von den Maliks lebt. Wird es der Sondereinheit gelingen, diesem Familienclan das Handwerk zu legen?

Die Machenschaften, die diesem Krimi zugrunde liegen, sind sehr realistisch. Auch wenn der Leser schon früh weiß, wie alles zusammenhängt, so ist es dennoch spannend, weil es eigentlich fast unmöglich erscheint, den Maliks beizukommen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und packend, aber auch humorvoll.

Die Atmosphäre in Wien ist gut dargestellt, wozu ganz besonders die gute Frau Wolf mit ihrem Dialekt beiträgt, die immer bestens informiert ist. Michael Lenhart und Sabine Preiss kannte ich schon aus dem Vorgängerband „Der Preis des Lebens“. Sie sind sehr unangepasste Ermittler, womit sie sich keine Freunde bei der Polizei gemacht haben. Michael ist ein Grübler, der mir im wahren Leben mit seinen philosophischen Ergüssen auf die Nerven gehen würde, doch in diesem Krimi gefällt mit das gut. Sabine ist bestens gerüstet, um den Actionteil übernehmen zu können. Neu im Team ist Anton Steinbach, der sich in seine Recherchen verbeißen kann. Druck wird ihnen von offizieller Stelle gemacht und auch die Presse macht es ihnen nicht leicht. Dafür funktioniert die Zusammenarbeit mit einigen anderen Behörden. Aber die Maliks sind nicht leicht zu knacken, denn sie haben überall ihre Zuarbeiter.

Ein spannender und realitätsnaher Krimi mit ganz besonderen Ermittlern, der mir sehr gut gefallen hat.