Rezension

Packend, rasant und unterhaltsam, aber leider nicht ganz überzeugend...!

Totenlichter -

Totenlichter
von Aaron Sander

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Totenlichter" von Aaron Sander ist als Taschenbuch mit 336 Seiten bei Lübbe erschienen und es handelt sich hier um den zweiten Teil der Reihe um den LKA-Ermittler Jan Nygård und die Polizeipsychologin Anna Wasmuth. Lesen kann man den Thriller problemlos unabhängig von Band 1, da es sich um einen abgeschlossenen Fall handelt :)
Ein vermeintlicher Selbstmord in einer Hamburger Kirche, weitere Leichen, Botschaften im Magen und der gemeinsame Nenner: ein überlebter Busunfall im Elbtunnel...! Ein suspekter Pfarrer, ein ehemaliger Patient von Anna und weitere Personen machen sich stark verdächtig und auch Anna selbst gerät hier in höchste Gefahr.
Aaron Sander schreibt auch hier wieder ausgesprochen spannend und unterhaltsam, detailliert und unverblümt, die geschaffene Atmosphäre ist düster und  es gibt zahlreiche Wendungen und falsche Fährten, bevor es zu einem packenden Showdown kommt.
Die persönliche Spannung um Anna sowie der Handlungsstrang um Sophia, eines der Opfer des Busunfalls, haben mir wirklich sehr gut gefallen und sind meines Erachtens bestens ausgearbeitet.
Beeindruckend auch die Finte, die die Polizei schließlich an den richtigen Ort führt , das fand ich grandios!
So weit, so gut. Allerdings muss ich sagen, dass mich "Schmerzwinter", der erste Band der Reihe, absolut geflasht und total mitgerissen hatte - dementsprechend war meine Erwartungshaltung hier möglicherweise zu hoch. Jedenfalls konnte "Totenlichter" leider bei mir nicht vollständig punkten - zum Einen dauerte es recht lange, bis mich der Autor wieder komplett gefangennnehmen konnte und zum Anderen fand ich einige Aspekte des Plots nicht stichhaltig. Außerdem war es mir persönlich etwas "too much" mit der Betrachtung der Nahtoderfahrungen und diverse Gesichtspunkte der Handlung wurden zu Beginn sorgfältig aufgebaut und am Ende nicht vollständig aufgeklärt bzw. komplett außer Acht gelassen.
Schade - ein spannender , kurzweiliger Thriller mit sympathischen und engagierten Ermittlern, der leider nicht gänzlich zu überzeugen vermochte...!
Nichtsdestotrotz bin ich sehr gespannt auf Band 3 und freue mich auf einen neuen aufregenden Fall für Jan und Anna!