Rezension

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packender Thriller

Immerstill - Roman Klementovic

Immerstill
von Roman Klementovic

Bewertet mit 5 Sternen

Roman Klementovic – Immerstill

 

In der Faschingsnacht verschwinden zwei Jugendliche. Viele glauben, Markus und Linda seien durchgebrannt.

Drei Jahre später verschwinden wieder zwei Jugendliche, wieder in der Faschingsnacht. Diesmal handelt es sich um Lisas kleine Schwester Maria und ihre beste Freundin Nathalie.

Gibt es einen Serientäter in der verschlafenen Idylle Grundendorf?

Lisa, die nicht mehr viel Kontakt zu ihrer Familie hatte seit sie nach Wien gezogen ist, versucht selbst ihre Schwester zu finden.

Nur kurze Zeit später wird eine Leiche gefunden, grausam geschändet.

Doch wo ist die Verbindung zu Markus und Linda? Gibt es überhaupt eine? Und warum verhalten sich sämtliche Bewohner von Grundendorf so merkwürdig?

 

Der Roman ist flüssig, bedrückend, spannend, düster, temporeich und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.

Die Handlung ist spannend und beklemmend. Ich konnte mich sofort gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.

Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, eine temporeiche Erzählung führte dazu, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte.

 

Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt von Lisa rein versetzen, die mir sofort sympathisch,etwas distanziert und anfänglich temperamentvoll erschien.

Lisa ist aus Grundendorf nach dem Tod ihrer Mutter nach Wien gezogen. Das Leben war nicht leicht, aber eine eigene Galerie gab ihr kurzzeitig eine Perspektive. Als sie ihren Freund Tom kennen lernte, wähnte sie sich im Himmel der Liebe.

Als ihre Schwester Maria dann verschwindet, wird Lisa aus der Bahn geworfen.

Lisas Vater ist sehr distanziert und redet wenig. Lisa hat durch ihn keinen Halt.

Lisas Tante Hannelore redet dafür umso mehr, ist eher distanzlos und braucht ab und zu ein Schnapserl um sich aufzuwärmen.

Patrick ist jetzt bei der Polizei, er ist Lisas Ex-Freund, ein sehr sympathischer Charakter, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe.

Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/ unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.

Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Freude, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.

Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Die Handlung war abwechslungsreich, spannend, emotional und überraschend.

 

Dieses Buch war mitreißend.

Der Roman ist aus der Sicht von Lisa geschrieben.

 

Der Autor, Roman Klementovic, verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge und lässt keine weiteren Fragen offen.

„Immerstill“ ist bereits das zweite Buch von Roman Klementovic, sein Debüt hatte er mit „Verspielt“. Beide Romane sind in sich abgeschlossen und haben nichts miteinander zu tun. Wer „Verspielt“ noch nicht kennt, sollte das unbedingt nachholen.

Ich persönlich fand „Verspielt“ eine Winzigkeit spannender und packender. Ich freue mich riesig auf das nächste Buch des Autors, der es einfach schafft, seine Leser zu fesseln und die Story spannend und überraschend mit vielen Wendungen zu beeindrucken.

Auch eine Verfilmung seiner Bücher kann ich mir sehr gut vorstellen.

 

Das Cover ist ein Blickfang, wie eine unscharfe Fotografie im Hintergrund, scheint die rote Blutspur allgegenwärtig. Das Mädchen scheint geisterhaft, durch die verwischte Perspektive. Sehr interessant.
Im Buchladen hätte ich das Buch sofort zur Kasse geschleppt, da mir bereits "Verspielt" sehr gut gefallen hat.
Leichte Parallelen sind hier im Cover auch zu dem Vorgänger zu erkennen.

 

Fazit: Super Geschichte. Spannend. Menschliche Abgründe. Clever. Packend. Genial.

 

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.