Rezension

Parallelen

Das Schicksal der Sterne - Daniel Höra

Das Schicksal der Sterne
von Daniel Höra

~Das Schicksal der Sterne ist ein Jugendroman, indem sich die Wege eines Jungen und eines Alten kreuzen. Adhib aus Afghanistan erlebte die Ermordung seines Vaters durch die Taliban mit und musste flüchten. In Deutschland trifft er Karl, der einst als Kind den zweiten Weltkrieg miterlebte und aus Schlesien flüchten musste. Neben dem zeitgenössischen Plot gibt es immer wieder ergreifende Rückblicke, die den Leser emotional anspricht. Der Roman profitiert von den Details der berichteten Widrigkeiten bei der Flucht die sowohl damals wie auch heute sehr hart und gefährlich waren. Der Autor zeigt überraschende Parallelen auf.

Eine ähnliche Konstellation mit Alt und Jung gab es in Peter Härtlings letzten Jugendroman Djadi, Flüchtlingsjunge.
Daniel Höra schreibt aber einen anderen Stil und lässt die beiden Parteien gleichberechtigt zu Wort kommen. Das ist überzeugend und führt zum gelingen des nicht einfachen Stoffes.
Das der Roman trotz so einiger geschildeter Härten nicht düster wird, liegt am Wortwitz, der sich z.B. in den Dialogen zwischen Karl und Mildred entwickelt und an Adhibs positiver Lebenseinstellung. Dabei gaben sie es auch nach ihrer Flucht in der neuen Heimat nicht leicht. Immerhin profitieren sie von ihrer Freundschaft zueinander.
Viele der Beschreibungen halte ich für sehr glaubhaft und nachvollziehbar.

Das Schicksal der Sterne ist ein Roman der bewegt und dem ich viele Leser wünsche.