Rezension

Pepper und eine Familientragödie

Winke zum Abschied, Momo -

Winke zum Abschied, Momo
von Mika Favell

Bewertet mit 4 Sternen

Als Emely Niklas und seine sechsjährige Tochter Momo kennenlernt, ahnt sie nicht, dass die Liebe zu den beiden ihr schon bald zum tödlichen Verhängnis werden soll. Emely ist glücklich mit Niklas und ganz vernarrt in die kleine Momo, weshalb sie es im Handumdrehen schafft, ihr Vertrauen zu gewinnen. Dennoch fragt sie sich, was das viel zu ernste Mädchen ihr verschweigt. Warum verhält sie sich ihrem Vater gegenüber so zurückhaltend? Und warum verwehrt Niklas seiner Exfrau den Kontakt zu Momo? Als Niklas beruflich verreist ist, lernen Emely und die Kleine den Feriengast vom Nachbarhaus kennen. Wenige Tage später ist nichts mehr, wie es war, denn Emely macht eine schreckliche Entdeckung. Verzweifelt versucht sie, Niklas zu erreichen, doch er reagiert nicht auf ihre Anrufe. Viel zu spät erkennt sie die Gefahr, in der Momo sich befindet, und ihr bleiben nur wenige Sekunden, um eine Entscheidung zu treffen. Dabei macht sie einen verhängnisvollen Fehler.

Emely versteht sich mit ihrer kleinen Stieftochter gut und auch die Beziehung zu Momos Vater Niklas verläuft sehr harmonisch. Dieser ist aber leider sehr oft geschäftlich unterwegs. Momo verhält sich Niklas meist zurückhaltend, was Emely nicht verstehen kann. Als dann im Nachbarhaus als Feriengast Simon einzieht, ein alter Uni-Kollege von Niklas freunden sich Emely und Momo in kürzester Zeit an, obwohl dieser doch aufdringlich wirkt. Als dann auch noch Patricia, Momos wirkliche Mutter auftaucht und dann tot aufgefunden wird überschlagen sich die Ereignisse und Momo und Emely müssen sich fragen, wem sie vertrauen können.

Das Cover ist ausgezeichnet gemacht und passt auch hervorragend zum Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut; die Charaktere und Orte werden gut dargestellt. Allerdings hätten viele Figuren noch etwas mehr Kontur vertragen.

Der Plot war gut gewählt, hätte aber noch mehr Potential gehabt.

Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite auf hohem Niveau, obwohl man viel der Handlung bzw. Täter schon relativ von Anfang an erraten konnte.

Manche Szenen bzw. vor allem die Handlung um Bernhard (die am Anfang etwas verwirrend war, da man erst später mehr erfährt - und daher am Anfang deplatziert erschien) hätte man hier noch viel besser und gründlicher ausarbeiten können.

Was mich nebenbei noch störte, waren Sätze, die zuerst in der Vergangenheitsform begannen und dann in der Gegenwartsform endeten, was leider öfters vorkam (Z.B. Er wartete, dass er weiterspielt.).

Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch aber doch gut unterhalten.