Rezension

Persönliche Ansichten in Zeiten der Pandemie.

Die Verletzlichen -

Die Verletzlichen
von Sigrid Nunez

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Cover zeigt den Papagei Eureka und eine Hortensien-Blüte, beides ist inhaltlich im Roman berücksichtigt. Der Buchtitel spielt an auf Zeiten rund um die Corona-Pandemie. Die Szenerie spielt in New York im Frühling 2020. Hauptakteure sind die über 65-jährige Ich-Erzählerin, ein junger, frustrierter Mann nebst einem zu betreuenden Papagei. Reflektionen über gesellschaftliche, politische und zwischenmenschliche Themen unterstreichen die autobiographischen Angaben der Ich-Erzählerin, zu ihrer Kindheit, zu Autoren und deren Werken. Der Alltag und das ungeplante, ungewollte Zusammenleben in Zeiten der Pandemie werden beschrieben, bereichert durch Nachdenkliches vor allem zu  Schreibblockaden,  Zukunftsängsten, die einstige Freiheit des Trampens Richtung amerikanische Westküste. Auch hat diese Pandemie die Ich-Erzählerin gelehrt, kein Vertrauen mehr in unsere Fähigkeit zu haben, die existenziellen Probleme zu lösen. Der Schreibstil hat Tiefenwirkung, wenn insgesamt auch wenig Handlung aufkommt.