Rezension

Aneinanderreihung von Reflexionen

Die Verletzlichen -

Die Verletzlichen
von Sigrid Nunez

Bewertet mit 3 Sternen

Eine eigentliche Handlung gibt es in diesem Roman nicht. Vielmehr werden Reflexionen der Ich-Erzählerin (wohl die Autorin selbst) aneinandergereiht, vor allem zum Schreiben und zum Beruf des Schriftstellers, aber auch zu gesellschaftlichen Themen. Hier nimmt die im Jahr 2020 gerade aktuell gewesene Pandemie in New York, dem Wohnort der Erzählerin, viel Raum ein. Während der Pandemie hütet die Erzählerin den Papagei einer Freundin in deren Wohnung ein, wo sie auf einen psychisch kranken Studenten trifft.

Das Buch ist ein wahres Goldstück für Literaturfreunde, denn die Erzählerin sinniert sehr viel über berühmte Weltliteraten und den Beruf des Schriftstellers, fügt auch viele Zitate ein. Das alles dominiert sogar, während von dem Zusammentreffen der Erzählerin mit dem jungen Mann erst relativ spät die Rede ist und ihr Zusammenleben im Hintergrund bleibt, wodurch der Leser m.E. getäuscht wird. In ähnlicher Weise hat die Autorin bereits früher ihr Buch „Der Freund“ geschrieben, soweit ich es recht in Erinnerung habe. Ein Plus ist das Cover, auf dem der Ara und eine Hortensie zu sehen ist, die beide im Buch eine Rolle spielen.

Wer besondere Bücher mag und literaturaffin ist, mag zu diesem Buch greifen.