Rezension

Phantasievoll und spannend

Altdrachenstein
von Günter Möller

Bewertet mit 4 Sternen

„…Der Stock ist auf der Suche nach etwas…du musst ihm folgen, bis er das gefunden hat…“

 

Nach einem verlorenen Fußballspiel übernachtet Florian ist seinen Freunden im Freien. Als er eine Hängematte am Baum befestigen will, haftet plötzlich ein Stock an ihm, den er nicht wieder  loswird.  In der Schule taucht ein neuer Lehrer auf. Er sorgt dafür, dass Florian ihn die Schule wechselt. So gelangt der Junge nach Altdrachenstein, die Schule der Magier.

Der Autor hat ein phantasievolles Jugendbuch geschrieben. Während Beginn und Ende in der Realität spielen, bewege ich mich als Leser die meiste Zeit in einer Enklave der Magie.

Florian ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Sein Leben ist nicht leicht, da seine Mutter dem Alkohol verfallen ist. Was er auf der neuen Schule soll, ist ihm lange nicht klar. Er reagiert, statt zu agieren. Dabei wird er nicht nur von den Lehrern, sondern auch von seinem Stab zum Handeln getrieben.

Die Schule Altdrachenstein bildet Magier aus. Diese Spezies hat sich nach mehreren Kriegen gegen Elfen und Drachen durchgesetzt. Doch es scheint, als ob die Elfen erneut erschienen sind. Auch junge Drachen gibt es wieder. Wie im ganz gewöhnlichen Leben finden sich sofort Personen, die Hass und Unruhe gesät.

Das Buch lässt sich zügig lesen. Die Geschichte und Florians Auftrag erschließen sich nach und nach. Dadurch bleibt ein hoher Spannungsbogen erhalten. Die Welt der Phantasie glänzt durch einige neue Einfälle. Welche? Zur Beantwortung der Frage sollte man das Buch lesen.   

Die Sprache ist dem Genre angemessen. Dazu gehört, dass die Orte und die Wesen genau beschrieben werden.

Gleichzeitig geht es auf der Schule nicht anders zu wie in der Realität. Es gibt Freundschaft und Abneigung, interessante Stunden und Langeweile. Das wird sprachlich gekonnt umgesetzt.

Das Cover mit dem Drachenbild weist auf das Genre Fantasy hin. Allerdings spielen Drachen lange Zeit nur eine unwesentliche Rolle im Verlaufe der Handlung.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt in einer abwechslungsreichen Handlung, wie es wenigen gelingen kann, andere für ihre Zwecke zu manipulieren und einzuspannen. Aus Hass und Selbstüberschätzung erwächst nie etwas Gutes. Florian und sein Freunde haben das begriffen und sich aktiv dagegen gestemmt.