Rezension

Plötzlich Sklave

Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern - Vic James

Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern
von Vic James

Inhalt: In England muss jeder Bürger seinen 10-jährigen Sklavendienst ableisten. Erst danach gilt man als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft. Der 16-jähre Luke fällt aus allen Wolken, als seine Eltern ihm offenbaren, dass die Familie die Sklavenzeit sofort und gemeinsam antritt. Zum Glück hat seine Schwester Abi für alle Plätze in Kyneston ergattern können, einem Herrenhaus, das von den mächtigen Jardines bewohnt wird, einer Herrscherfamilie, die über viel Magie, genannt Geschick, verfügt.
Dann geht alles schrecklich schief und Luke landet alleine in der gefürchteten Sklavenstadt Millmoor.

Meinung: „Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern“ ist der Auftakt einer Reihe, des Autors Vic James. Das Buch spielt in einem England, in dem die Adeligen über Geschick verfügen. Eine Art Magie, die es zum Beispiel ermöglicht etwas zu erschaffen oder zu zerstören. Diese sogenannten Ebenbürtigen sind von der Sklavenarbeit ausgenommen. Jeder andere Bürger muss seine 10 Jahre jedoch ableisten. Wenn man sich etwas zuschulden kommen lässt, wird diese Zeit nach Belieben ausgedehnt.
In dieser Welt lebt der 16-jährige Luke, der schon erste Zukunftspläne geschmiedet hat, diese aber, wegen dem Antritt seiner Skalvenjahre, erstmal auf Eis legen muss. Luke ist ein normaler Junge, der während des Buches immer stärker und zäher wird. Durch ihn erhält der Leser einen Einblick in die Sklavenstadt Millmoor und die Menschen, die dort leben.
Hierbei hat mir besonders Renie gefallen, die man durch ihre aufgeweckte Art, einfach mögen muss. Sie ist ein 13-jähriges Mädchen, dass sich sehr gut in der Stadt auskennt. Auch Doc Jackson habe ich schnell in mein Herz geschlossen, da er viel für die Leute in der Stadt riskiert.
Ganz anders sieht es in Kyneston aus. Hier leben Ebenbürtige und damit der Adel der Gesellschaft.
Es dreht sich viel um Intrigen und Politik und somit ist der Rest der Familie dort ebenso gefährdet, wie in der Sklavenstadt.
Meist wird, außer von Luke, aus der Sicht seiner Schwester Abi erzählt, aber auch andere Charaktere dürfen zu Wort kommen.
Abi ist ehrgeizig und immer um ihre Geschwister besorgt. Sie ist die Älteste und es somit gewohnt Verantwortung zu tragen.
Auf dem Herrensitz verliebt sie sich in einen der drei Söhne des Hauses und Verbindungen zwischen Sklaven und ihren Herren werden nicht gerne gesehen.
Lord Jardine, der Herr des Hauses ist ein machtbesessener Politiker, der mit harter Hand über seine Familie herrscht. Einzig sein Erbe und ältester Sohn Gavar, schafft es, trotz ständiger Wutausbrüche, zu seinem Vater durchzudringen.
Der zweitälteste Sohn ist Jenner, ein freundlicher Junge, der allerdings von allen gemieden wird, da er über keinerlei Geschick verfügt.
Und dann gibt es noch Silyen, der mir allein vom Lesen schon einige Schauer über den Rücken gejagt hat. Er ist der jüngste und mächtigste Sohn der Jardines und auch der gefährlichste und undurchsichtigste.
Ein weiterer wichtiger Charakter ist noch Daisy, die 10-jährige Schwester von Abi und Luke. Sie ist zwar recht jung, muss jedoch auf dem Herrenhaus bald große Verantwortung übernehmen.
Auch Bouda Matravers, die ehrgeizige Verlobte von Gavar hat mir, in ihrer berechnenden Art, gut gefallen.
Es sind zwar viele Charaktere, gerade für ein Jugendbuch, allerdings schafft es der Autor sie recht langsam und strukturiert einzuführen, sodass man als Leser keine Probleme mit Namen oder deren Zuordnung bekommt.
Die Figuren und das ganze Setting, ob nun Herrenhaus oder Slavenstadt, sind gut durchdacht und schaffen es den Leser das passende Gefühl für das Buch zu vermitteln.
Die Geschichte an sich ist sehr spannend und ich war die ganze Zeit gespannt was als nächstes passiert und wie die eine oder andere Figur auf gewisse Ereignisse reagiert.
Es gibt auch viele schockierende Szenen, die zeigen, wie wenig Rechte man als Sklave hat. Hier hat der Autor ebenfalls gute Arbeit geleistet und es geschafft, genau das richtige Maß von allem zu erwischen.
Mich konnte das Buch gut unterhalten und mitfiebern lassen. Und deswegen bekommt „Dark Palace“ von mir seine wohlverdienten 5 Sterne.

Fazit: Gelungenes Jugendbuch, über Herren, Sklaven, Magie und Liebe, in einem dystopischen London. Sehr zu empfehlen.