Rezension

Rasante Mischung aus Endzeitroman und Serienmörderjagd

Trackers: Buch 1 - Nicholas Sansbury Smith

Trackers: Buch 1
von Nicholas Sansbury Smith

Bewertet mit 4 Sternen

Die USA gibt es in ihrer gewohnten Form nicht mehr. Das Licht in den Städten ist erloschen, die Straßen sind dunkel, und die Regierung in ihrer ursprünglichen Form ausgelöscht. Und dabei hat es erst begonnen ...

„Trackers. Buch 1“ ist der erste Band einer vierteiligen Reihe um den Weltuntergang in der USA, die sich abseits von üblichen Pfaden der Apokalypse bewegt.

Ursprünglich hat mich die Trackers-Reihe nicht angesprochen, weil mich die Cover wenig reizen. Ich bin zwar keine Cover-Leserin, doch die soldatische Aufmachung hat mich stark ans Militär denken lassen, was mich eher abgeschreckt hat. Aufgrund positiver Stimmen hat meine Neugier gesiegt, und ich bin froh, dass ich der Reihe eine Chance gegeben habe.

Denn in „Trackers. Buch 1“ sind zwei rasante Genres vereint. Zum einen geht die Welt unter, die Katastrophe nimmt ihren Anfang, und die USA wird mehr oder weniger ausradiert. Dieses Geschehen dient als brutaler Rahmen für eine Mörderjagd, wie man sie aus klassischen Thrillern um Serienmörder kennt. 

Im Rocky-Mountain-Nationalpark wird ein kleines Mädchen vermisst. Deshalb überwindet sich Polizeichef Markus Colton und bittet den Tracker Sam Spears, Raven genannt, um Hilfe. Gemeinsam suchen sie nach der Kleinen, während um sie herum plötzlich die Welt untergeht.

Eingangs habe ich erwähnt, dass mich die soldatische Aufmachung von der Reihe abgeschreckt hat. Zwar spielt militärischer Hintergrund insgesamt eine tragende Rolle, aber ich empfand es gelungen, weil es exzellent in den Rahmen passt.

Vom Aufbau her ist man als Leser live bei der Apokalypse der USA dabei, und begleitet dieses Ende Amerikas die ersten paar Tage lang. Hierbei erinnerten mich der Handlungsablauf und der Perspektivenwechsel an den bekannten Film ‚Independence Day‘, obwohl keine Aliens in der Nähe sind.

Neben Raven und Polizeichef Colton ist man außerdem in Regierungsnähe platziert. Hier ist man an der Seite von Senatorin Charlize, die sich den erschütternden Ereignissen stellt. Daneben spielen private Dramen eine Rolle, die den Auftakt zwar typisch, aber interessant gestalten. 

Der Grundton ist definitiv von amerikanischem Patriotismus geprägt. Amerikanische Helden stehen füreinander ein, gehen todesmutig den richtigen Weg, um für ihr Land einzustehen und als Patrioten in die ewigen Jagdgründe einzugehen. Obwohl sich das eventuell wie ein Kritikpunkt liest, hat es mir doch gefallen, weil es meiner Meinung passend zum Flair des Settings ist.

Die Story wird flott abgearbeitet und ich bin gespannt, ob die weiteren Bände ebenfalls zügig geschrieben sind. Der Autor hangelt sich rasch durch den anbahnenden Weltuntergang, geht nur nebenher auf die Tragik des Augenblicks ein, treibt dafür aber das Tempo der Geschichte ins Rasante an.

Letztendlich habe ich „Trackers. Buch 1“ richtig gern gelesen. Der zackige Stil gefällt mir, auch wenn er stellenweise auf Kosten des Ambiente geht. Ich mag den amerikanischen Patriotismus, weil er hier eben zur Handlung passt, und mich die Mischung aus Endzeitroman und Serienmörderjagd positiv überrascht.