Rezension

Rasanter Abschluss der Trilogie um Beverly Evans

Das Urteil, die Liste und der Tod - Rita M. Janaczek

Das Urteil, die Liste und der Tod
von Rita M. Janaczek

Bewertet mit 4 Sternen

Serienmorde und ein Familiengeheimnis

Eine unheimliche Mordserie hält die Londoner Polizei in Atem. Der Täter schlägt in kurzen Zeitabständen zu, Ermittlungen ergeben, dass womöglich über fünfzig Personen als potenzielle Opfer in Frage kommen könnten. Eine schier unlösbare Aufgabe für Sergeant Beverly Evans und ihr Team, weitere Todesfälle zu verhindern.
Als Beverlys Mutter völlig unerwartet stirbt, wird zudem ein altes Familiengeheimnis aufgedeckt und die Polizistin sieht sich mit der Frage nach ihrer eigenen Identität konfrontiert. 
Doch es bleibt wenig Zeit für ihre privaten Probleme, denn der Täter wird wieder zuschlagen. 

Fast nicht zu bewältigende Prüfungen warten im letzten Teil der Trilogie um Sergeant Beverly Evans auf die junge, rothaarige Polizistin. Ein Mörder, der in kürzester Zeit sieben Menschen tötet, der Tod ihrer Mutter, ein Familiengeheimnis, das Beverlys problematisches Verhältnis zu ihrer Schwester auf eine neue Probe stellt und nicht zuletzt ihre ebenfalls nicht einfache Beziehung zum Psychologen Daniel Fleming. 
Kein Wunder, dass man als Leser sofort in das Geschehen hineingeworfen wird und manchmal nach Luft schnappen muss ob der Rasanz der Handlung. Unterstrichen wird dies noch durch die kurzen, fast telegrammstilartigen Sätze. 
Grundsätzlich also eine weitere spannende Story, welche die Trilogie gut abschließt. 
Leider sehe ich aber auch einige Probleme. Manche Aspekte dieser doch sehr vielschichtigen Handlung waren mir auf den gerade einmal 260 Seiten zu wenig ausgearbeitet. 
Das feine psychologische Gespür für die Personen war zwar in gewohnter Weise vorhanden, aber Beverlys Verhalten während der Aufdeckung ihres Familiengeheimnisses fand ich teilweise nicht nachvollziehbar. Hier fehlten mir Emotionen und Gedanken, um ihre Handlungen plausibel zu machen. 
Die einzelnen Mordfälle konnten natürlich aufgrund der hohen Anzahl nicht in allen Einzelheiten ausgeleuchtet werden, aber es ergibt sich relativ rasch ein Muster, dem man folgen kann. Wer für die vielen Toten verantwortlich ist, wird bald klar, obwohl sich zum Schluss noch der eine oder andere Überraschungseffekt ergibt, der für Spannung sorgt.
Es ist zwar nicht zwingend notwendig, die Vorbände zu kennen, aber doch empfehlenswert, um die Entwicklung der einzelnen Charaktere nachvollziehen zu können. Gerade bei der Figur des Daniel Fleming wäre das gut, um sein Verhalten zu verstehen. 
Leider wird der Lesegenuss durch relativ viele Rechtschreib- und Tippfehler gemindert, vor allem die typischen „dass“ und „das“-Verwechslungen kommen relativ häufig vor. 
Das Cover wirkt auf mich ziemlich unprofessionell und macht den Eindruck, als hätte man einen Spionage-Heftroman vor sich. Aber das ist vielleicht auch Geschmackssache. 

Fazit: Rasante, vielschichtige Story, die länger sein könnte, um allen Aspekten der Handlung gerecht zu werden.