Rezension

reale Serienmörder

Serienmörder - Charlotte Greig

Serienmörder
von Charlotte Greig

Bewertet mit 5 Sternen

Faszinierende Einblicke in die verstörenden Persönlichkeiten von Ted Bundy, Jack the Ripper und vielen anderen Serienkillern mit detaillierte Ausführungen zu Leben und Psyche des Täters, Tathergang und Aufklärung des Falls.

Wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen stellt auch Charlotte Creig die bekanntesten Serienmörder nur kurz vor, d. h. kaum ein Beitrag ist länger als 3 bis 4 Seiten. Sie gliederte das Buch in Todesengel, Irre Kannibalen, Pärchen des Teufels, Irre Mörder, Pädophile Killer, Heckenschützen, Sexmörder, Grausame Schlitzer usw.
Die Einleitung ist kurz (4 Seiten) und stark allgemein gehalten, an einigen Stellen etwas flach. Man findet bei ihr die bekannten Vertreter wie z. B. Harold Shipman (den Arzt), Jeffrey Dahmer (der Kannibale), Albert Fish (der Kinderfresser), Joachim Kroll (der Ruhrkannibale), Fred und Rosemary West (die Sadisten), Aileen Wuornos (die Ex-Prostituierte - Rächerin), Andrei Tschikatilo (der Schlitzer von Rostow), Marc Dutroux (der Kinderschänder), John Wayne Gacy (der Clown), Ted Bundy (der Schönling), die Chicago Ripper (die Gang), natürlich Jack the Ripper, Ed Gein (das Vorbild für "Psycho), Fritz Haarmann usw. Ein paar Serienmörder kannte ich bisher vom Bild nicht, denn das Bildmaterial ist gut, weshalb sich der Kauf des preiswerten und sehr schön gestalteten Buches auch empfiehlt. Scharf getroffen sind die Portraits von Belle Gunness, Shipman, Fish, Rose West, Tschikatilo, J. Muhammad, Paul Knowles; ganz "sexy" kommt sogar Karla Homolka daher.

Zum Einen ist es der erhebliche Mangel an Neutralität. Ständig fallen Begriffe wie "Bestie", "Ungeheuer", "Monster" und Konsorten. Natürlich sind die Taten der dargestellten Personen unvorstellbar und bar jeder Menschlichkeit; dennoch, solche Begriffe gehören in kein Fachbuch (oder wie in diesem Falle, Mörder-Sammelsurium). Wenn ich reißerische Täterbeschreibungen lesen will, kann ich mir auch gleich die BILD kaufen.

Der nächste Punkt, der mich noch eher genervt hat: Genauso horrend wie die vorgestellten Serienmörder sind die unzähligen Rechtschreibfehler, die dieses Machwerk aufweist. Es kann einfach nicht angehen, dass aus Kanadier mal eben "Kandier" wird oder man ein "sndere"(als fettgedruckter und vergrößerter Ausschnitt!) statt andere liest - was den Seriösitätsgehalt leider deutlich einbüßt.

Die Quellenangaben beziehen sich meist nur auf anglo-amerikanische Titel. Die Abbildungsnachweise sind wenig hilfreich.

Fazit: Man findet bei Charlotte Creig nicht viel Neues, aber das Buch ist solide gebunden (Hardcover, Fadenheftung), besitzt gute schwarz/weiß Aufnahmen und hat einen akzeptablen Preis.