Rezension

Recht zäh

Töte ihn, dann darf sie leben - Freda Wolff

Töte ihn, dann darf sie leben
von Freda Wolff

Merette und ihr Ex-Mann machen in den Wäldern von Norwegen Urlaub, um wieder zueinander zu finden, während ihre Tochter mit einer Freundin ebenfalls auf Reisen ist. Eines Nachts wird Merette wach und stellt fest, dass ihr Mann verschwunden ist. Besorgt macht sie sich auf die Suche, und findet ihn niedergeschlagen in einer Hütte. Sie bringt ihn ins Krankenhaus, doch kurz darauf erhält sie eine Nachricht und dazu ein Foto ihrer Tochter: "Töte ihn, dann darf sie leben", heißt es. Merette weiß sofort, wer dahinter steckt: Aksel, ein Mann, den sie in die psychologische Klinik hat einweisen lassen und der nun aus eben dieser geflohen ist.

Relativ schnell habe ich gemerkt: Töte ihn, dann darf sie leben ist der zweite Band um Psychologin Merette Schulmann und es wird wirklich sehr viel Bezug auf den vorherigen Band genommen. Es geht sogar um den gleichen Täter, der es erneut auf die Schulmanns abgesehe hat. Immer wieder hatte ich das Gefühl, das mir wichtige Informationen fehlen. Daher empfehle ich jedem, der mit den Thrillern von Freda Wolff anfangen möchte, mit Schwesterlein muss sterben anzufangen, in dem erzählt wird, wie es zur Ausgangssituation in Band 2 kommen könnte, und was die Vorgeschichte von Merette und Aksel ist.

Und der Thriller als solcher? Puh. Irgendwie wollte keine richtige Spannung aufkommen. Die Story plätschert so vor sich hin und irgendwie entstand dieser besondere Sog nicht. Protagonistin Merette war mir eher unsympathisch bis gleichgülti, das gleiche gilt für ihren Mann Jan-Ole. Aksel ist für mich auch nur ein 08/15-Psychopath, der mich nicht wirklich schockieren konnte. Und dass er seine SMS an Merette immer in Kapitälchen geschrieben hat, macht sie nicht unbedingt spannender.

Dazu kommt, dass es gar nicht so sehr um das Ausgangsszenario geht, das mich an der Geschichte fasziniert hat. Nämlich darum, dass man vor die Wahl gestellt wird, entweder seinen Mann oder seine Tochter töten zu müssen. Sondern dass sich die Geschichte etwa ab der Hälfte in eine völlig andere Richtung entwickelt. Eine, die mich nicht besonders fesseln konnte. Ich weiß nicht, ob es nur daran liegt, dass ich den Vorgängerband nicht kenne, aber mich konnte Töte ihn, dann darf sie leben so gar nicht fesseln. Letztendlich ist es ein eher langweiliger Kriminalroman mit unsympathischen Figuren, mehr nicht.

(c) Books and Biscuit