Rezension

Redaktionswahnsinn oder die große Liebe?

Off the record - Eva Pfeiffer

Off the record
von Eva Pfeiffer

Bewertet mit 4 Sternen

Off the record - So schreibt man Liebe wurde von der Autorin Eva Pfeiffer verfasst und ist ihr Debütroman. Da sie selbst Redakteurin für Zeitungen und Magazine ist, kam dadurch die springede Idee zu ihrer Geschichte.

Die junge Jana ist eine von 4 Personen, die ein begeehrtes Volontariat bei einer Tageszeitung bekommen. Doch nicht nur der neue Job, mit einer zickigen Chefin und übereifrigen Kollegen sondern auch der Umzug von Berlin-Stadt in die Provinz setzt ihr merklich zu. Nur Markus, ein Kollege, kann sie zum Bleiben animieren.

Generell ist die Geschichte in der Ich-Form verfasst. Die Autorin verwendet vor allem sarkastisch witzige Monolog mit einem Spritzer Ironie, die viele heikle Szenen auflockern und die Schärfe heraus nehmen.

Bereits ab Seite 1 ist der Leser mitten im Geschehen und man fühlt bereits mit, wie sehr der Protagonistin ihre derzeitige Situation gegen den Steich geht. Man fühlt sofort ein gewisse Verbindung, wodurch einem Jana auf anhieb sympatisch wird.

Im Allgemeinen ist die Szenendarstellung eher einfach gehaltene. Die Autorin liegt hier mehr Wert auf die Gedanken, Gefühle und Gespräche, die eindeutig im Vordergrund stehen. Dieser Schreibstil ist in meinen Augen perfekt für die Darstellung des Redaktionsalltags, welcher vor allem durch die überspitze Darstellung von diesem die Szenen humorvoll rüber kommen lässt und man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen kann.

In der Mitte gerät die Handlung meiner Meinung nach etwas ins Stocken. Es kommt einem vor, dass immer die gleichen Themen wie Stress, Unzufriedenheit und Heimweh im Vordergrund stehen. In meinen Augen könnte die Geschichte mit Markus bereits früher eingeführt werden, und diese könnte sich dann über einen längeren Zeitraum entwickeln.

Zu den beiden Hauptprotagonistin ist zu sagen, dass Jana eher zurückhalten gegen über Markus ist. Sie verschlossen, etwas zickig. Markus hingegen ist humorvoll und weltoffen, wodurch ein schöner Kontrast entsteht. Ebenso ist die nervige Chefin ein zusätzlicher Gegenpol zu Markus freindlicher Art.

Die herbeigeführte Figurenentwicklung zieht sich durch das ganze Buch und lässt vor allem bei Jana eine starke Veränderung hervorrufen. Dieses Stilelement wurde für mich persönlich sehr gut gewählt und umgesetzt.

Darüber hinaus geschehen viele Szenen sehr schnell und enden auch wieder abrupt. Meiner Meinung da wird dadurch zwar Spannung erzeugt, doch diese wird auch so schnell wie sie gekommen ist auch wieder genommen. Oft werden vor allem die Gedanken und Gefühle zu wenig in den Fokus gesetzt, wodurch man manche Handlungen nicht immer nachvollziehen kann. Auf weiten strecken jedoch wurden die Danken um die Szenen und die Dramatik gut platziert.

Fazit:
Off the record ist eine gefühlsgeladene Story bei der Themen wie Frustration, Misserfolg, Zeit- und Erwartungsdruck, der Umgang mit Kritik sowie Kapitalverbrechen ein Rolle spielen. Vor allem das letzte Drittel sprüht von Dramitik.
Das Buch ist meiner Meinung nach vor allem für Leute geeigent, die die Geschichte für Zwischendurch lesen möchten oder auch auf eine schöne Liebesgeschichte mit nervenzerreisenden Elementen hoffen.

Off the record erhält von mir 4 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Eva Pfeiffer für das Rezensionsexemplar.)