Rezension

Reread - Tolle Dystopie-Idee mit spannender Entwicklung der Protagonistin

Delirium - Lauren Oliver

Delirium
von Lauren Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.

Meine Meinung: 
Ich habe das Buch vor meiner LB-Zeit schon einmal gelesen und damals noch nicht rezensiert, aber mit einer 5-Sterne Bewertung bewertet. Heute möchte ich diese Bewertung auf vier Sterne runterschrauben und dies auch erklären. 

In dieser Geschichte wird die Liebe von der Gesellschaft als Krankheit angesehen und wird ab dem 18. Lebensjahr geheilt. Lena steht kurz davor und war immer der festen Überzeugung, dass die Heilung der richtige Weg für sie ist. Doch dann lernt sie Alex und eine ganz andere Art des Lebens kennen. 

Ich wusste noch das Ende des Buches, aber ich wusste nicht mehr genau, wie es dazu gekommen war. Mir war auch nicht mehr klar, was für ein Charakter Lena ist und wie genau sie Alex kennen gelernt hat. Dies wurde jetzt nochmal aufgefrischt und obwohl ich das Ende kannte, war das Buch immer noch extrem spannend. Die Idee fand ich damals schon super und finde sie auch immer noch absolut gut, weil es einfach mal was sehr Neues ist. Außerdem ist die Idee ja gar nicht mal so abwegig, weil das erste Verliebt sein und vorallem die erste Trennung sich ja häufig mal wie eine Krankheit anfühlen. Aber ich hatte die Geschichte dennoch weniger langatmig in Erinnerung. Man muss schon sagen, dass der Mittelteil sich sehr zieht, weil einfach sehr wenig passiert und man schon ahnt, worauf das Ganze hinausläuft. 

Ich muss aber die tolle Charakterentwicklung von Lena hervorheben. Viele bemängeln, dass sie gerade zu Beginn unglaublich naiv ist. Ich finde gerade das und vorallem ihre Wandlung, die nur sehr langsam vonstatten geht, sehr gelungen. Denn Lena wurde nun mal ihr Leben lang einer Gehirnwäsche unterzogen. Sie denkt halt wirklich, dass die Liebe eine Krankheit ist. Nach und nach lässt sie aber zu darüber nachzudenken, in Frage zu stellen und zu zweifeln. Ihr Zwiespalt und ihre sehr langsame Wandlung finde ich daher absolut authentisch und gelungen. 

Fazit:
In dieser Dystopie wird die Liebe zur Krankheit und alle Menschen werden ab 18 von dieser Krankheit geheilt. Lena lernt aber vorher Alex kennen und verliebt sich natürlich. Da ich das Buch schon einmal gelesen hatte, kannte ich das Ende. Dennoch war es immer noch fesselnd. Mir ist aber aufgefallen, dass der Mittelteil doch recht zäh ist. Dennoch ist die Idee der Geschichte und die Charakterentwicklung von Lena extrem gelungen. Ich lande wegen der kleinen Schwächen im Mittelteil bei 4 Sternen!