Rezension

Restlos begeistert

Arena - Holly Jennings

Arena
von Holly Jennings

Bewertet mit 5 Sternen

>>Real war nur das Spiel - greifbar, süß und warm. Der einzige Ort, an dem ich lebendig und frei war.<< Seite 45

Erster Satz

Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ich starb.

Meinung

Spiele spielen und damit berühmt werden, so sieht Kalis Leben aus. In Zeiten der immersiven VR arbeitet sie als virtuelle Gladiatorin und bestreitet  Kämpfe in sogenannten Arenen. Zusammen mit ihren vier Teammitgliedern nimmt sie gerade an der nationalen Meisterschaft teil, als ihr Teamkollege Nathan an einer Überdosis Drogen stirbt. Ein Ereignis das Kali nicht nur die Realität und virtuelle Welt verwechseln lässt, sondern sie auch dazu bringt die Profi-Gamerszene in Frage stellen.

Erzählt wird die Geschichte von der Protagonistin Kali, welche dem Leser Einblicke in ihre Gedanken ermöglicht und ihm wichtige Informationen über die Gamingbranche mitteilt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm und trotz der wenigen Schauplätze und einem doch oft wiederholten Wochenablauf, war die Geschichte nicht langweilig oder eintönig. Die Geschichte behandelt ein aktuelles und spannendes Thema, angesetzt in einer leicht dystopischen Welt. Größtenteils ist alles wie heutzutage, doch technisch hat die Welt einen großen Sprung gemacht, dazu gehört auch die Videospielindustrie. Gamer sind mittlerweile mehr wie Sportler und Stars, müssen Leistungen bringen und trotzdem noch einem Image entsprechen, welches Teameigentümer und Sponsoren sich vorstellen. Wo nach außen alles glänzt und perfekt wirkt, bröckelt die Fassade der Spieler und zerstört ihre Psyche langsam von innen, viele halten den Druck nicht stand.

>>Wenn ein Felsblock in einen Bach geworfen wird, hält die Strömung auch nicht inne und versucht, ihn wieder hinauszuwälzen. Sie sucht sich einfach einen Weg ringsum und strömt weiter und weiter.<< Seite 311

Charaktere

Zu Beginn waren die Protagonistin und ihre Teamkollegen naiv, stellten das System nicht in Frage.

Kali war einerseits eingebildet, hochnäsig und stur, ließ sich von niemandem etwas sagen und zog ihr Ding durch. Andererseits ließ sie sich ihr reales Leben komplett vorschreiben, ohne lange darüber zu diskutieren. Zu dieser Zeit beginnt sie sich in die virtuelle Welt zu flüchten. Erst ab einem gewissen Punkt in der Geschichte entwickelt sie sich charakterlich weiter und begegnet der Videospielindustrie mit anderem Augen. Ihre naive und doch recht unsympathische Art wich. Durch ihre wachsende Beziehung mit Rooke lockerten beide auf und wirkten gleich viel freundlicher und angenehmer.

Still und abweisend kam Rooke neu ins Team hinzu, nach Nathans Ableben. Er wollte nicht viel mit seinen Kameraden zu tun haben und hatte seine eigenen Probleme, die zuerst beseitigt werden mussten, bevor er sich Stück für Stück öffnete und auftaute. Danach war er des öfteren für Scherze aufgelegt und merklich positiv verändert.

Ihre drei Teamkameraden Derek, Hannah und Lilly besetzten im Buch angemessene, nicht zu passive, Nebenrollen ein und hoben oft die Stimmung durch Ratschläge, Witzen oder anderen Ablenkungen.

Fazit

Charaktere, Handlung und Aufbau waren einfach super. Die Geschichte rund um Kali konnte mich restlos begeistern. Ein großartiges Debüt! 5 Sterne